Sich dem Wesentlichen zuwenden

Für seinen Morgentee
setzt sich ein Mönch nieder,
in völliger Stille –
konfrontiert von Chrysanthemen.

Basho

Wir haben Angst vor Meditation.
Wir wollen nicht in das Chaos hineinblicken,
das in uns steckt.
Und wir haben Angst vor der Leere,
die voller Mysterien ist.

Meditation bringt all dies hervor.

Daher richten wir unsere Aufmerksamkeit auf Nichtigkeiten:
Politik, soziales Engagement, Philosophie,
Computer, Vereine, Fußball und Religion,
wie sie von der Menge ausgeübt wird –
all diese Aktivitäten dienen nur diesem einen Zweck:
Meditation zu vermeiden.

Das Wesentliche zu vermeiden.
Unser Zentrum zu vermeiden,
das tief in uns liegt.

Was ist das Wesentliche?
Die Stille in uns,
die Leere in uns,
die Existenz in uns.

Wenn wir Schüler eines erleuchteten Meisters sind,
gilt es genauso,
sich nicht in Trivialem zu verlieren,
sondern sich ganz für das Wesentliche, den Meister, zu öffnen.
Damit er uns mit seinen Segnungen und Mysterien,
seiner Liebe und Glückseligkeit
überschütten kann.

Er ist die Wahrheit, das Gute und das Schöne.
Und ein Meister will sich segnend herabregnen lassen
auf seine Schüler.

Das geht aber nur,
wenn der Schüler sich ihm zuwendet.
Es erfordert den gleichen Mut,
wie sich für die Meditation zu öffnen.

Erfüllung ist die Belohnung dafür.

Feier ist meine Religion,
Liebe ist meine Botschaft,
Stille ist meine Wahrheit.

Osho