Wenn die Gedanken kommen

Stille überall.
Die Stimme der Zikade
durchbohrt Felsen.

Basho

Wenn wir in Meditation sitzen, kommen viele Gedanken hoch.
Was ist zu tun? Wie geht man mit dem Strom der Gedanken um?

Sie kommen und wir sind identifiziert mit ihnen. Wir bewerten sie, möchten, dass sie weggehen. Wir kommentieren ihren Inhalt, sagen, das ist schön und das ist nicht schön. Wir leiden unter ihnen.

Und wir kämpfen gegen sie. Die eine Seite in uns will sie loswerden, die andere geht in Gedanken auf. Wir sind gespalten.
Diese Spaltung verursacht Leid und Elend. Wir müssen aufhören, gegen das Denken zu kämpfen.

Davon abgesehen sind wir interessiert daran, was unsere Gedanken vorbringen. Wir vertrauen ihnen. Wir denken, dass sie substanziell sind, dass sie etwas mit uns zu tun haben.

Die Wahrheit ist, dass die Gedanken hohl und leer sind. Sie haben keine Substanz, sind wie Luftblasen. Je ernster wir sie nehmen, desto mehr leiden wir unter ihnen.

Es gilt, sich von der Identifikation zu lösen.
Etwas abseits zu sitzen und die Gedanken vorbeiziehen zu lassen.
Kein Interesse an ihnen zu haben,
mit Desinteresse sie sein zu lassen, was sie sein wollen.

Wie ein Spiegel zu sein, der widerspiegelt, was vor ihn kommt.
Nicht bewerten, nicht festhalten, nicht negieren, nicht kämpfen.
Alle Gedanken da sein lassen und sie spiegeln.

Wir sind nur der Zuschauer,
derjenige, der abseits auf der Bank sitzt
und das Denken widerspiegelt.

Und mit der Zeit geschieht es von selbst,
dass die Gedanken weniger werden.
Wenn sie auf kein Interesse treffen,
lassen sie bald ihren Griff über uns los
und wir werden leer von ihnen.

Was ein großes Glück ist.

Eine Minute Sitzen, ein Zoll Buddha.
Wie der Blitz
kommen und vergehen alle Gedanken.
Schau nur einmal in die Tiefen deines Denkens:
Nichts anderes ist je gewesen.

Manzan