Totengräber und Utopisten

Aus dem Nichts kommen,
ins Nichts verschwinden,
ein Blick …
eintauchen in das Mysterium!

Unbekannter Zenmeister

Ja, wir sind Totengräber
und Utopisten.

Wir gehen oft in die Vergangenheit
mit den Gedanken,
zu Ereignissen und Gefühlen –
wir sind wie die Totengräber,
die das Grab für die Leichen
der vergangenen Ereignisse schaufeln.

Das frühere Leben ist vorbei.
Es kommt nicht wieder.
Es ist tot.

Wenn wir uns damit beschäftigen,
leben wir nicht mehr.
Es ist völlig unnütz,
aus dem Hier und Jetzt
in die Vergangenheit wegzugehen.

Und dann sind wir auch Utopisten,
die in die Zukunft schauen.
In eine Utopie.
Eine Utopie ist etwas,
das nie geschieht.
Deshalb heißt es Utopie.

Wir lenken uns vom Hier und Jetzt ab,
und beziehen uns in Gedanken auf die Zukunft,
die nie kommt.
Unsere Gedanken beschäftigen sich
mit der Utopie der Zukunft.

Dabei ist alles, was wirklich ist,
der gegenwärtige Moment.
Es gibt nichts anderes,
als den kleinen, kurzen Moment
im Hier und Jetzt.

Alles, was von Bedeutung ist,
geschieht Hier und Jetzt.
Wir können nichts Wirkliches erfahren,
außerhalb des momentanen Lebens.

Das Mysterium der Meditation
bringt uns in die Gegenwart.
Nur der köstliche Augenblick zählt …
und der ist ewiglich.
Es gibt nur das Hier und Jetzt,
jeden Moment.

Und das ist sehr beglückend.
Wer will da noch ein Totengräber
oder ein Utopist sein?

Ein einziger Moment,
echter Bewusstheit
ist ein Tor zur Ewigkeit.

Zen Sprichwort
Gesang aus dem No-Mind
In Ehrerbietung an das Mysteriöse