Mysterium Sterben

Fragen und Antworten

von Anand Pakhi

Der Tod ist ein Mysterium. Es muss willkommen geheißen werden. Eine positive Grundhaltung ist unausweichlich. Dann kann das Sterben und der Tod zum Höhepunkt des Lebens werden.

Das Herz und das dritte Auge beim Sterben berühren

Liebe Pakhi,
gibt es noch Erfahrungen, die du bisher nicht geteilt hast? Ist dir etwas auf deinem Weg klar geworden, was du noch erzählen willst?

Liebe Freundin,

ja, da gibt es noch etwas. Ich habe es Osho sagen hören. Zwei Sachen will ich noch ergänzen:

Wenn ein Sterbender nahe des Todes ist, kann ihm helfen, wenn du deine Hand auf sein Herz legst und Liebe fließen lässt. So wird er ruhiger und friedlicher.
Wenn du einem Sterbenden Frieden bringen kannst, ist alles getan, was du tun kannst.

Beobachte auch mit ihm seinen Atem, atme mit ihm.

Und dann streiche ihm das dritte Auge – das ist die Stelle zwischen den Augenbrauen – nach oben aus. Das wird ihm helfen, bewusster zu sterben, bewusster seinen Körper zu verlassen. Seltener ist es auch besser, wenn das dritte Auge nach unten gestrichen wird. Das ist individuell verschieden bei den Menschen. Folge deiner Intuition.

Liebe 
Pakhi

Die Erlösung im Trauern

Liebe Pakhi,

dein Lebensgefährte ist vor kurzem verstorben ….
würdest du bitte etwas über Trauer sagen?

Liebe Freundin,

obwohl ich in einer positiven Grundhaltung bin, weine ich manchmal. Es ist die Liebe, die mich zum Weinen bringt – die Liebe zu meinem Gefährten und seine Liebe zu mir, die viele Liebe der Umgebung, die zu mir fließt.
Es ist eigenartig, die Liebe bringt mich zum Weinen, als ob ich nie gelernt hätte, sie voll und ganz anzunehmen.

Manchmal werde ich in Erinnerungen gezogen, was mich erschüttert. Mein Denken plustert sich auf mit vielen Gedanken an das, was vorbei ist. Da gibt es eine große Lösung: Ins Hier und Jetzt zu kommen. Das Vergangene vorbei sein zu lassen und sich voll auf die Gegenwart zu beziehen. Das ist der Königsweg – die Erlösung aus der Trauerhölle, die sich öffnet, wenn ich den Erinnerungen nachgebe.

Es ist mir klar geworden, dass ich Jetzt und Hier lebe. Für mich, mein Leben lebe. Der Lebensgefährte ist nicht mehr da, ich bin alleine. Und ich genieße mein Alleinsein. Ja, ich darf das. Mit Freuden alleinesein im Hier und Jetzt. Die Liebe zu meinem Freund ist in mir, sie begleitet mich in meinem Alleinesein. Doch ich bin in der Gegenwart, nicht in Gedanken bei Vergangenem.

Manchmal weine ich …. es ist meine Dankbarkeit ihm gegenüber, die mich dann wieder zu mir bringt. Ich erlöse mich von der Trauer, indem ich mich um mich kümmere:
mein Leben als Geschenk der Existenz genieße, in Stille bin und feiere. 

Mein Herz ist offen für alles, was da sein will.

Liebe 

Pakhi

Wie ist man ein Spiegel?

Liebe Pakhi, 
Du schreibst, über Bewusstsein …
„Sei für die Situationen, die dir begegnen, nicht empfänglich, sondern sei wie ein Spiegel… spiegel alles wider …“

Was genau…. und wie???
Lieben Dank noch

Liebe Freundin,
Deine Frage lautet:
Wie ist man ein Spiegel?

Dazu gibt es eine schöne Übung: 
Du siehst eine Blume und während du schaust, achtest du darauf, nicht zu denken. Du schaust einfach nur …

» Die ausführliche Anleitung zur Meditation findest du auf FindYourNose.com

Wenn du leer geworden bist, dann schaust du die Blume nur noch an – und bist zum Spiegel geworden.

Du spiegelst ihn in deinem Beobachten wider.

Da ist die Blume, da bist du, und die Grenzen verschwinden langsam. Du schaust die Blume an und die Blume sieht dich an. Keine Empfänglichkeit ist vonnöten, nur einfaches Sosein, Offenheit.

So bist du zum Spiegel geworden.

Probiere die Meditation ‚Nur schauen‘ aus und du wirst verstehen, was ich meine.

Liebe
Pakhi

Einfach nur schauen –
eine Meditation

Auf Youtube ansehen

Hihi, übe mit dem Hündchen …. 

Liebe Pakhi,
ein herzliches Danke für deine Antwort.
Ich finde das wunderbar, ich dachte bei spiegeln an das Spiegelgesetz, hab das Bücherl von Christa Kössner gelesen und nun das, was ich in deinem Buch las, damit in Verbindung gebracht – das passte jetzt für mich nicht ganz so …
Jetzt ist es mir klar und ich hab die Meditation gleich angesehen. Toll!
Danke für die Anregung, wieder achtsam zu sein…
Liebe Grüße

Ein Ja zu Freitod und Sterbehilfe

Hallo Pakhi, welche Meinung hast du zum Thema Freitod und Sterbehilfe? 

Ausgelöst duch eine schwere Krankheit im Familienkreis frage ich mich, wie ich reagieren würde, wenn ich mit einer Erkrankung wie ALS oder unheilbarem Krebs konfrontiert wäre.

Es kann doch auch ein Ausdruck von Mitgefühl mit sich selbst sein, ein langes Leiden durch einen Freitod zu verkürzen. Handlungen aus Mitgefühl können nach meinem Verständnis auch keine negativen karmischen Auswirkungen haben.

Vielen Dank für deine Antwort im voraus. Liebe Grüße

Lieber Freund,

Freitod und Sterbehilfe sollten meiner Meinung nach erlaubt sein. Es gehört zur Freiheit des Einzelnen, sich für oder gegen das Leben zu entscheiden. Und diese Freiheit ist wichtig.

Ich sehe das auch so, wie du es schreibst, es kann ein Akt von Mitgefühl sein.

Allerdings ist es in Deutschland meines Wissens nicht erlaubt, so gibt es nur die Möglichkeit, in die Schweiz oder nach Holland glaube ich, zu gehen.

Was du Mitgefühl nennst, dass es kein Karma auf sich zieht – das sehe ich nicht so. Vielleicht verwechselst du Mitgefühl mit Mitleid. Mitgefühl entsteht aus einem leeren Raum, absichtslos, frei, ohne Gefühl. Meditation. Nur dann zieht es kein Karma auf sich, wenn es aus einem leeren Herzen kommt.

Falls du Inspiration suchst, dann gehe doch mal auf das deutsche Onlinemagazin rund um Meditation FindYourNose.com und stöbere dort ein wenig.

Ich danke dir für deine freundliche Kontaktaufnahme.

Liebe

Pakhi

Meine Freundin ist im Sterbeprozess – was kann ich tun?

Liebe Pakhi, warum fällt es mir nur so schwer, zu verstehen, was meine sterbende Freundin im Sterbeprozess braucht? Sie kann nicht mehr sprechen, kann nicht zeigen, was sie will. Wie kann ich wissen, ob es das Richtige ist, was ich tue?

Ich bin hilflos und verzweifelt. Danke für deine Antwort. 

Lieber Freund,

ja, wir sind hilflos. Jeder ist hilflos, wenn er einen geliebten Freund im Sterbeprozess begleitet. Wir können es nicht wissen, was er braucht. Das einzige, was wir tun können, ist, uns zu vertrauen. Setze dich zu deiner Freundin, sei still, halte ihre Hand und atme mit ihr, und dann wirst du das Richtige machen.

Ich kenne dieses Problem von meiner früheren Arbeit als Altenpflegerin. Wenn sich jemand von den Bewohnern im Sterbeprozess befandt, dann konnte ich nie so genau sagen, was er braucht. Jeder Mensch und jeder Sterbeprozess ist anders.

Und ich konnte sagen, dass der Sterbende Mundpflege, Hygiene, kaum bis gar kein Essen und Trinken braucht …. doch das trifft den Punkt nicht, nicht wahr?

Eine gewisse Distanz ist nötig … und eine Präsenz von dir. Begrüße den Tod, auch den von deiner Freundin, entspanne dich und folge deinen Impulsen. Vielleicht möchtest du sie mit einem bestimmten Duft erheben, vielleicht möchtest du eine bestimmte Musik spielen.

Du kannst deinem Empfinden vertrauen und eine nach deiner Wahl abspielen.

Sei nicht verzweifelt. Entspanne. Lasse dich in den Sog des Todes ziehen und du und deine Freundin werden geläutert daraus hervorgehen.

Einen lieben Gruß

Pakhi

Was geschieht nach dem Tod?

Hi Pakhi, wenn ich sterbe, kommt da noch was danach? Oder isses das dann?
Ich glaub ja an nichts … Was meinst du?

Liebe Freundin,

wie soll ich dir das sagen, was nach dem Tod geschieht, meinem Empfinden nach:

Was stirbt ist dein Körper, dein Denken, deine Gefühle. Wenn du glaubst, dass diese drei Komponenten dich ausmachen, dann stirbst auch du in dem Moment, in dem dein Körper aufhört zu atmen.

Die Wahrheit ist aber, dass du nicht dein Körper bist, nicht dein Denken und auch nicht deine Gefühle. Sie sind wie ein Haus oder eine Hülle um dich herum. Oder noch schöner gesagt: Sie sind der Tempel, der dich umgibt.

Du bist derjenige, der alles wahrnimmt, der diesem System aus den drei Komponenten zuschaut.

Und dieser Zuschauer von allem, der lebt weiter. Er ist das Leben selbst, er ist in Eins mit der Existenz. Er wird weiterziehen auf seiner Reise. Er wird wiedergeboren werden und sich dann in der Existenz auflösen, wenn er verstanden hat.

Meditation ist der Schlüssel zu lernen, sich vom Körper, Denken und den Gefühlen zu distanzieren. Alleine durch das entspannte und liebevolle Zuschauen von allem, was dir so passiert, wirst du langsam sehen können: Du bist getrennt von diesen drei dich umgebenden Faktoren.

Viele Hinweise rund um Meditation gibt es bei dem deutschen Magazin FindYourNose.com

Je mehr du dich auf den Tod vorbereitest, ihm ins Auge blickst, desto mehr wirst du verstehen, dass du nicht das Ich bist.

Mache Erfahrungen dazu, das wird dir mehr helfen als alle Worte, die ich dir sagen kann.

Einen lieben Gruß
von
Pakhi

Angst vor dem Tod

Liebe Pakhi, da ist etwas in mir, das ganz fürchterlich vor dem Tod Angst hat. Was du schreibst, klingt so schön, doch ich fürchte mich trotzdem. Was soll ich machen? Gruß.

Liebe Freundin,

dass du Angst vor dem Tod hast, ist ganz normal unter den Umständen, in denen wir alle leben. Überall, von allen Seiten, bewusst und unbewusst, direkt und indirekt wird uns erzählt, vermittelt, gezeigt, es wird auch davor gewarnt, es werden uns die Schrecken des Todes in schillerndsten Farben eingeredet.

Es gehört sozusagen zu unserer Kultur dazu, dass wir Todesangst haben. Das ganze Klima um uns herum ist so. Wir werden mit einer intensiven und tiefen Negativität in Bezug auf den Tod geprägt und das von allen Seiten.

Diese Negativität hat mehrere Gründe. Einmal sagt uns unsere Religion, dass Sterben Leiden bedeutet, das sieht man schon am leidenden Christus.

Aber ein weiterer Grund ist, dass wir den Tod immer nur von anderen kennen. Wir sehen, wie jemand, der schön und stark war, verwelkt wie ein Herbstblatt. Wie er immer weniger wird, vielleicht auch Schmerzen hat und dann plötzlich ist da nur noch der tote Körper, eine blasse Leiche, die eigenartig fremd wirkt.

Wir sehen den Tod nur von außen und da ist er angstmachend. Wenn wir allerdings auf diejenigen hören, die in ihrer Meditation über den Tod hinaus gegangen sind, oder wenn wir auch auf diejenigen hören, die Nahtod-Erfahrungen gemacht haben, dann müssen wir unsere Todesangst loslassen.

Denn alle ihre Berichte sind ähnlich: Sie sprechen davon, dass der Tod etwas Schönes, Erhabenes, Erfüllendes ist.

Deine Angst vor dem Tod liegt also meines Erachtens, liebe Freundin, erstens daran, dass du auf die falschen Leute hörst. Lies mehr über Nahtod-Erfahrungen oder/und Meditation und du wirst eine ganz neue Perspektive gewinnen über den Tod.

Und zweitens liegt deine Angst darin, dass du keine Erfahrungen hast in Bezug auf den Tod. Und so bist du den Meinungen der Leute um dich herum ausgeliefert, weil du selbst so unerfahren bist. Mache Erfahrungen!

Ich rate dir, Meditationen und spielerische Übungen auszuprobieren, wie du dich am besten dem Tod stellen kannst, der jeden Moment kommen kann. Fange an, dich dem Tod zu stellen. Meditationen zum Thema Sterben findest du bei der Frage: „Wie fühlt sich Sterben an – Meditationen dazu“.

Du wirst deine eigenen Erfahrungen machen und diese werden dir langsam, langsam die Angst vor dem Tod nehmen. Sie werden dir helfen, mehr und mehr zu entspannen. Auch mit dem schwierigen Thema des Sterbens. Es ist eine Herausforderung, doch es lohnt sich, sie anzunehmen.

Und dann will ich dir noch etwas empfehlen, was dir helfen könnte: Hypnose. Wir sind alle tief in unserem Unterbewusstsein negativ geprägt und diese Prägungen gilt es umzudrehen zu konstruktiven Lebensweisen.

Hypnose ist da sehr wertvoll, sehr hilfreich. Im Internet gibt es auch seriöse Adressen und geführte Meditationen.

Nun hoffe ich, ich konnte dir ein paar Anregungen geben.

Einen lieben Gruß an dich
von
Pakhi

Loslassen von geliebten Menschen

Liebe Pakhi, meine Eltern sind schon länger verstorben. Doch ich kann sie nicht loslassen. Des Öfteren muss ich weinen, wenn ich an sie denke. Ich fühle mich alleine ohne sie. Und ich vermisse sie so sehr … Kannst du was dazu sagen? Gibt es Hilfe für mich?

Liebe Freundin,

weißt du, wenn du traurig bist, dann sei es. Weine aus vollem Herzen. Ziehe dich an einen ungestörten Ort zurück und weine. Lass alles zu, was in dir ist. Weine, schreie, schüttele dich, rolle auf dem Boden vor Schmerz. Gehe mit deinen Gefühlen und drücke alles aus, was da ist. Denke an deine Eltern und weine dich aus.

Es scheint, als ob du noch viele ungelöste Emotionen in Bezug auf deine Eltern in dir hast. Es wäre gut, wenn du sie ausdrücken kannst und so ihnen eine Chance geben könntest, sich aufzulösen.

Eine weitere Möglichkeit ist, deine Gefühle für deine Eltern auszutanzen. Es gibt eine wunderbare Tanz-Meditation, die OSHO Nataraj heißt. Diese könnte dir helfen, alles in dir in Bewegung zu bringen. Und sie könnte dir zugleich auch eine gewisse Distanz zu deinen Emotionen schaffen, das heißt Meditation in dir wecken.

Mir erscheint es für dich sehr wichtig, dass du Erfahrungen sammelst. Erfahrungen mit dir selbst. Trau dich, dich auszudrücken. Und deine Last wird sich auflösen.

Liebe ist die goldene Brücke zwischen den Lebenden und den Toten. Wenn du deinen Schmerz ausgedrückt hast, dann bist du bereit für die Liebe.

Dann schicke deinen Eltern alle Liebe, die du in dir trägst für sie. Sende Liebe aus, lass alles zu, was in dir für sie da ist. Deine Liebe wird sie erreichen, wo immer in dieser Existenz deine Eltern auch sind. Denn nichts und niemand geht verloren. Sie sind da.

Vielleicht kannst du dann mit dem Weggehen deiner Eltern Frieden schließen und sie loslassen.

Wenn du die OSHO Nataraj Meditation machen willst, findest du auf der Seite des deutschen Onlinemagazins für Meditation FindYourNose.com alles über diese Meditation.

Mit einem lieben Gruß
Pakhi

Alleinsein im Sterben

Hallo liebe Pakhi, du sagst, dass du es gut findest, wenn ein Sterbender alleine gelassen wird, wenn keine Angehörigen ihn besuchen. Das finde ich falsch. Ich kann mir vorstellen, dass ein Sterbender gerne Leute um sich hat und wenn ich sterbe, möchte ich auch, dass jemand da ist. Gruß 

Liebe Freundin,

meines Erachtens hängt das von den Angehörigen ab. Wenn sie meditativ sind, andächtig, still, und eine positive Grundeinstellung dem Tod gegenüber haben, dann begrüße ich es, wenn sie beim Tod ihres Geliebten dabei sind.

Sie sollten eine gewisse Distanz zum Sterbenden haben, sich nicht in sein Sosein einmischen und ihm liebevoll beiwohnen – so können sie den Sterbeprozess unterstützen.

Meist ist das aber nicht so.
Die Angehörigen versuchen bewusst oder unbewusst, den Sterbenden in ihrer alten Beziehung zu halten. Sie ziehen an ihm, sie wollen ihn nicht gehen lassen. Sie wollen ihn nicht im Alleinsein lassen. Sie kleben energetisch an ihm und vermitteln ihm, dass er bei ihnen bleiben soll. Sie möchten ihn hier in diesem Körper verweilen lassen, sie wollen nicht, dass er seine Flügel ausbreitet und sie und dieses Leben verlässt.

Die meisten Angehörigen sind zutiefst verzweifelt, dass ihr geliebter Freund stirbt. Diese Verzweiflung spürt ein Sterbender, sie wirkt sich auf ihn aus, bedrückt ihn. Die ganze Situation wird eng, düster, unangenehm. Und das für alle Beteiligten.

Der Tod ist ein spiritueller Höhepunkt. Der Sterbende braucht seine ganze innere Aufmerksamkeit, um sich von ihm tragen zu lassen. Jede Ablenkung in dem tiefen Alleinsein, so indirekt sie auch sein mag, stört diesen mysteriösen Moment.

Landläufig geht man davon aus, dass sich der Sterbende alleine fühlt und gerne jemanden um sich hat, der ihm das alleine Sein erleichtert. So sieht es von außen gesehen aus.

Von innen her allerdings ist es anders. Der Sterbende wendet sich der Göttlichkeit zu; er ergibt sich dem intensiven, ja vielleicht sogar dem intensivsten Moment seines ganzen Lebens.

Jede Art von Bindung an das vergangene Leben wirkt sich daher destruktiv aus. Jede Art von auch noch so subtiler Störung gilt es zu vermeiden. Daher lege ich so viel Wert auf Stille und Meditation, auf Andacht, wenn man bei einem Sterbenden sitzt.

Im Zweifelsfalle ist es also besser, wenn sich der Sterbende im Alleinsein seinem inneren Mysterium zuwendet. Hat er Freunde, die mit ihm in die Stille gehen können, dann ist das eine schöne Unterstützung für ihn. Hat er sie nicht, ist er besser alleine.

Die meisten Leute wissen nicht um diesen kostbaren Moment und ziehen ihren sterbenden Geliebten in die Abgründe des Denkens.

Falls ich mich nicht verständlich genug ausgedrückt habe, sage es, ja?

Einen lieben Gruß an dich
von
Pakhi

Tiefe und Meditation im Sterben

Liebe Pakhi, schon seit einer ganzen Weile mache ich Meditationen, die auf den Tod vorbereiten, auch solche, die du in der Frage: „Wie fühlt sich Sterben an – Meditationen dazu“ beschrieben hast. Irgendetwas geht tiefer und tiefer in mir … ich kann es nicht in Worte fassen, was es ist. Ich fühle mich innerlich beruhigt, obwohl ich gar keinen Grund dafür habe. Ist das der Tod? Kannst du dazu etwas sagen?

Liebe Freundin,

das was du ansprichst, wird Meditation genannt. Es ist nicht greifbar, man kann es nicht festhalten. Wie gut, dass dir das widerfährt. Im Tod wird dir Meditation noch viel stärker begegnen.

Weil du aus der Welt des Denkens kommst, erscheint dir diese Tiefe ungewöhnlich. Doch wenn du fortfährst mit deiner Meditation, wird ein Punkt kommen, an dem du über das Denken hinausgehst. An dem du die Stille und Tiefe genießt. Dann wird sie zu deinem Zuhause.

Und das ist der Moment, von dem an du keine Angst mehr vor dem Tod haben wirst. Dieser stille, ungreifbare Zustand ist dann dein ganzes Glück. Das Mysterium, das damit verbunden ist, erfüllt dich in Seligkeit.

Einen lieben Gruß an dich
Pakhi

Aggression der Mutter im Sterbeprozess

Liebe Pakhi, meine 95-jährige Mutter hat Krebs und nicht mehr lange zu leben. Sie ist aggressiv, despotisch, destruktiv, negativ und beherrscht ihre Umgebung und macht alle unglücklich.

Die Ausstrahlung von Negativität und das Abziehen von Energie von den Menschen ihrer Umgebung durch meine Mutter ist dermaßen schlimm und unbeschreiblich, dass ich, die ich sie pflege, seit einiger Zeit zur Therapie gehe. Alle, die mir helfen, sind fix und fertig, weil sie meine Mutter nicht mehr ertragen können.

Was würdest Du tun? Mit schönem Gruß 

Liebe Freundin,

deine Mutter ist in einer Phase im Sterbeprozess, die ich das Hochkommen von Unterdrücktem und Unterbewussten nenne. Es ist eine Phase, in der der Sterbende zornig, wütend, verwirrt ist, weil so viel Unterdrücktes in ihm hochkommt.

Als Pflegender ist es schwer, mit dieser Wut und der Verwirrung umzugehen. Am besten verlässt man das Zimmer, wenn die Aggression kommt. Kann man das nicht, dann muss es klar sein, dass man sich nicht durch Aggressionen von dem Sterbenden verletzen lässt.

Du müsstest so handeln, wie du vielleicht auch mit einem Kind sein würdest. Du hast als Pflegender die Verantwortung über die Sachlage und daher ist es an dir, die Situation zum Besten zu bringen. Aber lass dich nicht tyrannisieren.

Nicht Beachten ist ein guter Trick, um mit Aggressionen umzugehen. Ignoriere deine Mutter. Achte darauf, dass du dich dabei nicht verletzt. Wenn deine Mutter einen aggressiven Schub hat, dann gehe einfach weg. Lass sie sein, wie sie will.

Wenn sie sich wieder beruhigt hat, dann bist du einfach normal mit ihr. Gib der Aggression keine Aufmerksamkeit. Sie wird sich sicherlich bald beruhigen.

Einen lieben Gruß
von
Pakhi

Wie fühlt sich Sterben an – Meditationen dazu

Wie fühlt sich Sterben an?

Liebe Freundin,

du fragst mich: Wie fühlt sich Sterben an?

Das musst du selbst herausfinden – es nutzt dir gar nichts, wenn ich dir sagen würde: so und so. Du musst selbst Erfahrungen machen.

Diese Meditationen hier beziehen sich darauf, dem Tod zu begegnen. Wenn dir eine zusagt, dann mache sie für mindestens 21 Tage, dann wirkt sie am besten:

Ausatmen: Das Leben entspricht dem Einatmen, der Tod dem Ausatmen. Setze dich für eine viertel Stunde hin und atme nur aus. Der Körper wird von selbst wieder einatmen, du hast dein Augenmerk auf dem Ausatmen. Atme lange und ruhig aus und schließe die Augen dabei. Gehe nach Innen beim Ausatmen.

Und wenn dein Körper wieder einatmet, öffne die Augen und gehe nach Außen mit deinem Bewusstsein. Ausatmen entspricht dem Tod und nur dann kann man nach Innen gehen. Wenn man einatmet, geht das nicht.

Kreiere einen Rhythmus zwischen dem Aus- und Einatmen und du wirst sehr entspannt dabei werden.

Lass dich verbrennen, einäschern: Lege dich hin und sei wie eine Leiche. Sei entspannt und fürchte dich nicht vor dem Tod, sondern heiße ihn willkommen. Habe deine Aufmerksamkeit auf den Zehen und beginne dort, dich von dem Feuer verbrennen zu lassen.

Gehe langsam nach oben weiter, dein Körper verschwindet mehr und mehr, da wo er zur Asche verbrannt wird. Du schaust nur zu, du bist der Beobachter auf dem Hügel, weit entfernt von dem, was geschieht.

Diese Meditation kann man für drei Monate machen, so wirkt sie am besten. Es ist gut, jedes Mal als Vorbereitung die Meditation „Ausatmen“ vorher zu machen. Diese Meditation entspannt sehr, so dass man es besser zulassen kann, zu verbrennen und zu Asche zu werden.

Auch ist es hilfreich, schon einmal eine Verbrennung gesehen zu haben, daher sollte man auf Einäscherungen gehen und sie sich anschauen.

Die vier Schritte: Lege dich hin, vielleicht vor dem Einschlafen. Entspanne zuerst deinen Körper. Von den Zehen zum Kopf. Lass ihn einfach nur daliegen, wie eine Schale um dich herum. Bringe deine Aufmerksamkeit nach Innen. Mach keine Anstrengung daraus, lasse es geschehen.

Nach ein paar Minuten entspanne dein Atmen. Lass es sich beruhigen. Nach weiteren Minuten entspanne deine Gedanken.

Und dann bleibe zehn Minuten lang still. Diese Phase ist die wichtigste. Hier sei in der tiefen Stille, sei nach Innen gekehrt.

Eine Einladung an den Tod: Sitze oder liege und lade den Tod ein, zu kommen. Umarme ihn, heiße ihn als deinen Gast willkommen. Akzeptiere ihn mit Entspannung und lasse ihn tief in dich einsinken.

Gehe über den Tod hinaus: Habe das Gefühl, als ob der Körper stirbt. Schließe die Augen und beginne zu fühlen, dass du stirbst. Dein Körper wird schwer wie Blei werden.

Wenn der Moment kommt, an dem du das Gefühl hast, dass du nun wirklich stirbst, dann vergiss plötzlich den Körper und gehe über den Tod hinaus. Vergiss, dass du stirbst, und werde zum Beobachter und Zeuge des Körpers.

Ergebung in die Existenz: Ergib dich der Existenz und sage: „Was immer auch passieren will, soll geschehen.“

Ein Zeuge sein: Sei in deinen alltäglichen Aktivitäten ein Zeuge, ein Zuschauer, kein Erfahrender. Sei nicht empfänglich für die Situationen, die dir begegnen, sondern sei wie ein Spiegel. Beobachte alles, spiegele alles wider, doch erfahre nicht.

Wenn du zum Beispiel dir Essen kochst, dann schaue zu, wie du es machst, bleibe Zeuge, auch beim Essen, schaue zu, wie du isst. Dieser Moment von Aufmerksamkeit wird zu einem Moment der Meditation.

Den Körper von Innen erfahren: Schließe deine Augen und versuche zu fühlen und zu erfahren, was der Körper von Innen ist. Spüre ihn von Innen. Erforsche ihn von Innen.

Das Ausfließen deiner Stärke: Lege dich hin und nimm an, dass du allmählich deiner Stärke beraubt wirst. Sie wird dir von allen Seiten abgesaugt. In dem Moment, wo du fühlst, dass jegliche Stärke in dir ausgeflossen ist, gehe über diesen Zustand hinaus.

Sei ein Zuschauer, ein Zeuge, werde zum Beobachter.

Viel Freude am Ausprobieren wünsche ich dir

Pakhi

Das Ego und der Tod

Liebe Pakhi, per Zu-Fall bin ich geradewegs auf Deine Seite gelandet und möchte mich nun gerne bei Dir bedanken. Seit kurzer Zeit arbeite ich in einem Alters-Pflegeheim und bin daher nun auch mit dem Thema Sterben konfrontiert.

Seit wenigen Monaten praktiziere ich auch die OSHO Meditationen, zurzeit vor allem die Katharsis, und sterbe nun den Tod des Ego. Viele Unsicherheiten tauchen dabei auf und Ängste.

Kann man diese Angst vor dem Tod des Ego mit dem „realen“ Tod des Körpers vergleichen oder ist diese vielleicht sogar darin versteckt?

Ich finde Deine Seite wunderschön und bin dankbar dafür, wie authentisch und offen Du bist … In mir fegen noch viele Unsicherheiten, Du machst Mut … vielen Dank und alles Liebe.

Liebe Freundin,

das freut mich, dass dir meine Seite gefällt. Vielen Dank für deine lieben Worte.

Du fragst mich, ob man die Angst vor dem Tod des Egos mit dem realen Tod des Körpers vergleichen kann und ob dieser Tod vielleicht sogar in dem realen Tod versteckt sei.

Das Ego stirbt, der Zuschauer bleibt. Du lernst gerade durch die OSHO Meditationen den Zuschauer kennen – dieser bleibt.

Doch das Ego, derjenige, der wir im Alltag sind, der wird sterben. Daher kommen unsere Ängste, weil wir uns mit diesem Ich identifizieren, das wir doch loslassen müssen, früher oder später dann im realen Tod.

Auch ich habe im Moment mit Ängsten zu tun, auch mein Ego wird gerade immer daran erinnert, dass es sterben wird.

Der Tod des Egos ist ein Tod – und eine Seite des realen Todes – aber es gibt auch noch eine andere im realen Tod: Die der Ergebung, des Mysteriums, der Stille und der Ekstase, all das trägt uns und führt uns weiter.

Ich beglückwünsche dich dazu, dass du dem Tod begegnest. Deine Ängste werden mit der Zeit gehen, so wie meine auch. Je mehr man in der Meditation gegründet ist, desto mehr wird alles fließender, man kann sich an nichts festhalten. Das war mit dem Ego anders, da waren klare Linien gesetzt.

Aber was sollen wir machen, das ist eben die Wahrheit, dass es nichts zum Festhalten gibt –  jede Grenze ist eine Lüge. Das ist im Leben genauso wie im Tod. Es ist gut, das vorher schon zu erfahren …

Falls du noch mehr über Meditation erfahren möchtest, Anregungen bekommen möchtest, empfehle ich dir, auf die deutsche Seite FindYourNose.com zu schauen, da wirst du bestimmt vieles finden, was dich interessiert.

Ich schicke dir liebe Grüße

Pakhi

Erheiterung

Haste noch nen Witz, den du gerne magst?

Zwei Freunde sitzen in der Bar und betrinken sich. Es wird spät und der eine sagt: „Oh je, jetzt muss ich nach Hause. Es ist furchtbar, ich kann so leise sein wie ich will, immer wacht meine Frau auf und dann gibt es Zoff mit ihr. Wie ist das bei dir?“

„Ach, du machst das ganz falsch“ meint der andere daraufhin. „Wenn ich nach Hause komme, dann singe ich laut, knalle mit der Haustür, trample die Treppe hoch, stoße die Schlafzimmertüre auf, gebe meiner Frau einen Klaps auf den Hintern und sage zu ihr: „Na, Baby, wie wär´s mit uns beiden?“ – „Und stell dir vor, sie schläft immer tief und fest!“

Wann beginnt der Sterbeprozess?

Liebe Pakhi, meine Cousine liegt im Sterben. Sie ist fröhlich und wenn sie husten und röcheln muss, dann sagt sie zu uns: Keine Angst, ich sterbe nur.

Was meinst du, wann beginnt der Sterbeprozess? Ist er unterschiedlich zum eigentlichen Tod? Zum Todeseintritt? Liebe Grüße.

Liebe Freundin,

das freut mich, dass deine Cousine so humorvoll und leicht stirbt. Das wünsche ich jedem Menschen ….

Zu deiner Frage: Wann beginnt der Sterbeprozess? In Indien sagt man, dass die Lebensenergie 6 Monate vor dem Tod beginnt, den Sterbenden zu verlassen.

Die Einsicht ist, dass der Sterbeprozess dann beginnt, wenn man die Nasenspitze nicht mehr sehen kann. Es dauert dann eben noch sechs Monate, bis der Tod eintritt.

Deine zweite Frage: Passiert im eigentlichen Tod etwas anderes als im Sterbeprozess?

Der Tod ist der Höhepunkt des Sterbens (und des Lebens). Er ist ein Mysterium. Der Sterbeprozess, der Prozess des Loslassens, ist auf dem Höhepunkt. Alles verdichtet sich im Moment des Todes. Es ist eine große Intensität.

Liebe Grüße

Pakhi

Marc Aurel – Heiterkeit beim Sterben

Hallo Pakhi, der letzte Satz der „Selbstbetrachtungen“ von Marc Aurel lautet: „Geh also heiter aus dem Leben; denn der, der dich entläßt, tut es heiter.“ Stellt dieser Satz deine komprimierte Botschaft dar?

Lieber Freund,

das ist ein wunderbarer Satz von Marc Aurel. Wunderbar.

In gewisser Weise stellt dieser Satz meine Botschaft dar, denn heiter kann man nur mit Meditation sein, in der Heiterkeit ist auch die Meditation enthalten.

Ein kleines Problem habe ich mit zwei Dingen: „Geh also heiter“. Ich glaube nicht, dass man im Tod geht, man wird getragen und geführt von der Existenz.

Und dann der Satz: „der, der dich entlässt“. Würde man das mit Existenz übersetzen, also ohne Gott, dann würde es für mich stimmen.

Der Satz müsste also für mich so heißen: Lasse dich also heiter aus dem Leben führen, denn die Existenz, die dich trägt und entlässt, ist immer heiter.

Vertraue dem Tod, er weiß was er tut. (Hihi)

Einen lieben Gruß an dich

Pakhi

Hilfe der Ärzte beim Sterben

Hallo Pakhi, können Ärzte sterbenden Menschen wirklich helfen? Und wenn ja, wie? Vielen Dank für Deine Antwort! In Freundschaft

Lieber Freund,

du fragst mich: Können Ärzte sterbenden Menschen wirklich helfen?

Meine Meinung ist: Ja.

Viele Menschen kämpfen mit dem Tod. Sie wollen ihn nicht willkommen heißen und wehren sich gegen ihn. Wenn man Schmerzen jeglicher Art im Tod hat, verkrampft man sich unnötig; da ist es gut, wenn so etwas wie Morphin verschrieben wird.

Ich halte sehr viel von Morphin, es hilft nicht nur bei der Schmerzlinderung, zugleich hat es den Nebeneffekt, die Stimmung aufzuhellen, so dass der Sterbende dem Tod gelassener begegnen kann. Das ist oft eine große Unterstützung im Todesprozess.

In einer besseren Welt, in der jeder selbstbestimmt sterben kann, würden die Ärzte noch die ehrenvolle Aufgabe haben, jedem, der es will, zum Tod zu verhelfen. Auf sanfte und schöne Weise könnten sie dazu beitragen, dass jeder, der aus dem Leben gehen will, einen friedlichen Tod erfährt.

In unserer derzeitigen Gesellschaft ist das verboten, so können die Ärzte nur insofern hilfreich sein, dass sie den Sterbeprozess bei nicht Meditierenden zu einer möglichst beruhigten Erfahrung machen.

Ich hoffe, ich habe dir angemessen geantwortet

Einen lieben Gruß

Pakhi

Einsames Sterben im Krankenhaus

Hallo , mein Vater ist im Krankenhaus 2010 verstorben. Ich hatte immer ein sehr inniges Verhältnis zu meinem Vater und bin zutiefst schockiert, dass die Klinik mich nicht angerufen hat, dass sich sein Gesundheitszustand verschlechtert hat.

Ich war zum Zeitpunkt seines Todes auf der Arbeit und erhielt erst die Nachricht nach seinem Tode. Ich bin verzweifelt, dass ich nicht bei ihm war, ich habe auch schon mit den Ärzten gesprochen, da ich sein Sterben im Krankenhaus als menschenunwürdig empfinde … und besorgt bin um alle anderen Patienten denen es ähnlich ergehen wird!!

Mein Vater war mit Medikamenten ruhig gestellt worden und konnte sich nicht mehr mitteilen … Ich bin tieftraurig und verzweifelt und mache mir Vorwürfe, dass ich nicht bei ihm war.

Liebe Freundin,

ich verstehe Ihre Traurigkeit über das Sterben Ihres Vaters.

Aber manchmal ist es anders, als es offensichtlich aussieht.

Vielleicht war es für Ihren Vater gut, dass er alleine gestorben ist. Manchmal können die Sterbenden nicht gehen, wenn die Angehörigen bei ihnen sind. Und was mich betrifft, bin ich sowieso der Meinung, dass es besser ist, alleine zu sterben, als wenn jemand da ist.

Sie brauchen nicht traurig zu sein – Ihrem Vater geht es nun bestimmt besser als vorher. Er ist auf seiner Reise, die er sowieso ohne Sie lebt. Es bedarf der Zeit der Trennung, wenn ein geliebter Mensch geht.

So schmerzhaft es ist, aber wir müssen unsere Lieben gehen lassen – und je freudiger und akzeptierender, desto besser für alle Beteiligten. Die Umstände im Krankenhaus haben Ihrem Vater sicherlich geholfen, loszulassen.

Und dass er ruhig gestellt war, muss nicht unbedingt schlecht sein. Auch das hilft, den Ablöseprozess im Sterben entspannt geschehen zu lassen.

Haben Sie Vertrauen, dass es gut war, so wie es passierte.

Mit einem freundlichen Gruß
Pakhi

Liebe Pakhi,

vielen herzlichen Dank für die liebevollen und aufbauenden Zeilen!

Ich habe über Ihre Worte nachgedacht und bin zu der Überzeugung gekommen, dass es im Sinne meines Vaters war, seinen Weg alleine gehen zu können. Meine Traurigkeit und mein nicht „Loslassen -Wollen “ – hätten ihn nur noch zusätzlich gequält und festgehalten .

Tief in meinem Inneren weiß ich, dass er nun seinen Frieden gefunden hat und dass er auf der anderen Seite des Weges ist … dort wo das goldene Licht ist.

Ich danke Ihnen so sehr,
alles Liebe

Wie kann ich leicht sterben?

Wie kann man leichter sterben?

Hallo liebe Freundin,

wie man leicht sterben kann, das ist eine komplexe Frage.

Leichtes Sterben muss man lernen, das heißt, man muss sich vorbereiten. Und diese Vorbereitung ist sehr individuell. Ich kann also nicht sagen, Sie sollen dies oder das machen … Sie müssen das selbst herausfinden.

Es gibt nur ein paar Hinweise, die Sie überprüfen und Erfahrungen damit sammeln können.

1. Meditation: Zuschauen und entspannt sein

Dazu kann ich Ihnen die deutsche Seite FindYourNose.com empfehlen, die sich ganz um Meditation dreht. Und auch zu den speziellen Meditationen zum Sterben, rate ich Ihnen. In der Frage: Wie fühlt sich Sterben an – Meditationen dazu“, finden Sie diese besonderen Meditationen zum Sterben.

2. Eine heitere und offene Einstellung haben zum Tod

3. Sich selbst und seinen Energien vertrauen, wie sie von selbst fließen 

Einen freundlichen Gruß
Pakhi

Selbstmord des Sohnes

Hallo, seit dem Tod meines jüngsten Sohnes durch Selbstmord suche ich nach Trost und Hilfe. Können Sie mir helfen? Können Sie mich anders trösten? Mir andere Empfehlungen geben?

Ich fühle mich so sehr mitverantwortlich, dass es geschehen ist, weil ich die letzten Wochen seine Haupt-Bezugsperson war, steckte selber in einer Krise, hatte selbst Angst vor der Zukunft und ihn somit mit all meinen Ängsten und Sorgen zusätzlich zu seinen zu sehr mitbelastet, statt ihm Hoffnung und Leichtigkeit in sein Leben zurückzubringen … Mit freundlichen Grüßen 

Hallo liebe Freundin,

wenn Sie sich mehr auf Ihren eigenen Tod vorbereiten, hilft Ihnen das vielleicht auch, den Selbstmord Ihres Sohnes besser verstehen zu können.

Ihre Schuldgefühle kann es wahrscheinlich nicht bearbeiten, dazu empfehle ich Ihnen Meditation. Wenn Sie sich für Meditation öffnen wollen, dann schauen Sie doch einmal auf die deutsche Seite: FindYourNose.com. Dort kann man viele Anregungen finden für Meditation.

Als Jugendliche habe ich zwei Selbstmordversuche unternommen, die gescheitert sind, nun ja, das ist offensichtlich. Ich habe mich mit dem Thema Selbstmord sehr auseinandergesetzt. Seit ich den Weg eines Suchers gehe, ist das alles vorbei, Selbstmord ist kein Thema mehr für mich.

Ich habe mich oft gefragt, wenn die Umstände in meinem Leben damals anders gewesen wären, ob ich die Versuche dann auch gemacht hätte. Also wenn sich meine Eltern mehr um mich gekümmert hätten, auch meine Schwester … subjektiv fühlte ich mich damals wie in einem Loch, alles war dunkel und schwer. Kein Licht weit und breit. Keine Luft zum Atmen.

Nun, da ich erwachsen bin, kann ich sehen, dass sehr wohl Liebe für mich da war. Meine Eltern und meine Schwester waren nun mal keine Buddhas, sondern Menschen mit Grenzen, so wie ich es auch bin. Sie taten ihr Bestes – ich forderte indirekt nur so viel von Ihnen, was sie nicht erfüllen konnten.

In meiner jetzigen Sicht tragen sie keinerlei Schuld an meinem Unglück. Sie hätten sich sonst wie verhalten können, ich hätte trotzdem diese Versuche gemacht, denn meine Verzweiflung war zu tief. Bis heute verstehe ich nicht, warum ich in dieses Loch fallen konnte. Es war wie eine tiefe Krankheit, die zum versuchten Selbstmord führte.

Der Tod ist nichts Schlimmes liebe Freundin. Das müssen Sie sich klarmachen.

Das was weh tut, ist die Trennung zu unseren Lieben, die passiert.

Wir müssen uns die existenziellen Wege klarmachen: Wir kommen in diese Welt, führen ein Leben mit bestimmten Lieben, und gehen wieder. Wir müssen alles wieder aufgeben, loslassen und neu anfangen. Wir kommen alleine auf diese Welt und gehen wieder alleine.

Wenn wir das verstanden haben, binden wir uns nicht an unsere Lieben, sondern wir lassen Sie ihren Weg gehen, wohin er auch führt. Wenn er in dem Falle Ihres Sohnes zum Selbstmord führt, dann ist das zu akzeptieren. Es ist sein Weg. Er hat ihn gewählt aus seiner Freiheit heraus, sein Leben und seinen Tod zu entscheiden.

Sie müssen sich um Ihren Weg kümmern, nicht um seinen. Ich verstehe, dass Sie als Mutter damit Schwierigkeiten haben …. Ihre Kinder sind nicht Ihre Kinder, sie sind eigenständige Wesen, die Sie ausgesucht haben als ihre Eltern.

Eltern können ihren Kindern alle Freiheit gönnen, ihren Weg zu gehen, den sie gehen wollen. Sie können sie nur darin unterstützen, wohin sie auch gehen wollen.

Sie haben keine Verantwortung für Ihren Sohn. Liebe ist es, das Sie verbindet zu der Seele, die zu Ihnen fand. Und die Liebe geht jenseits von Raum und Zeit. Lieben Sie Ihren Sohn jetzt, so wie Sie es können. Schicken Sie ihm Ihre ganze Liebe, die aus Ihnen herausdrängt.

Es wird ihn erreichen, wo immer er auch ist. Liebe ist wie eine goldene Brücke, die immer den Weg findet.

Liebe Freundin, wenn Sie daran eine Annäherung spüren, dann öffnen Sie sich für Meditation. Besondere Meditationen zum Sterben finden Sie in der Frage: „Wie fühlt sich Sterben an – Meditationen dazu“.

Meditation bedeutet das, was nicht stirbt.

Finden Sie es heraus

Ich fühle mit Ihnen

Mit einem freundlichen Gruß

Pakhi

Ein Leben voller Leid

Hallo liebe Pakhi, Zustände voller Leid sind um mich und meine Familie gekommen. Der Stiefsohn meines Vaters hat sich das Leben genommen. Osho hat Zorba the Buddha hier in die Welt gebracht, damit wir uns gegeneinander in Liebe und Einheit wieder finden können.

Momentan erlebe ich gravierende Trennungen, ja dem Tod gleich von einem Freund, der sich sofort nach jemanden anderen orientiert hat, weil ich das nicht eingebracht habe, was er in dieser Beziehung von mir eingefordert hat.

Er hat damit sehr viel Leid für alle geschaffen, weil er nicht versucht hat, mit mir vorher darüber zu reden um Klarheit der Herzen zu machen.

Was tun Menschen nur Menschen an. Sie passen nicht auf, verletzen, trennen, binden, herrschen ist an der Tagesordnung. Liebe Grüße und danke fürs zuhören. In Liebe 

Liebe Freundin,

ja, das sind Ereignisse, die an die Substanz gehen.

Im Moment kann ich nicht mehr antworten, als dir zu sagen: Nutze diese intensiven Erfahrungen zur Meditation. Mache OSHO Dynamische Meditation oder OSHO Kundalini Meditation oder auch Meditationen zum Sterben, oder welche die dir sonst zusagt. Bei der Frage: „Wie fühlt sich Sterben an – Meditationen dazu“ findest du Meditationen, die den Tod bewusst machen.

Jetzt hast du durch dieses Leid eine Tiefe an dir, die dich zu dem Wesentlichen führen kann, das was nicht stirbt und das was jenseits von Leid ist. Lerne zu verstehen, was es ist, was bleibt, wenn du nur zuschaust – auf dich und auf andere.

Es klingt hart, aber es sind nicht die anderen, wie dein Freund, die dir Leid bringen, es bist du selbst. Er ist so wie er ist, er war es vor dir und er wird es nach dir sein. Aber du hast ihn dir ausgesucht … warum? Warum beißt du in eine Zwiebel und sagst dann: Hey, die bringt mich aber zum Weinen!!! Es ist eine Zwiebel!!

Also versuche zu verstehen, dass du selbst die Verantwortung trägst. Vielleicht beisst du dann eines Tages auch mal in einen feinen Apfel, weil du ihn als Apfel erkennst ….

Das Leid von anderen Menschen ist oft schwerer zu ertragen als das eigene, nicht wahr? Deine Familie hat große Schmerzen zu erleiden …. verstehe, dass es nicht dein Leid ist. Nimm es diesem Jungen und deinem Vater und seiner Mutter nicht ab. Es gehört zu ihnen.

Gib es liebevoll zurück, es gehört zu ihrer Vollständigkeit, sie müssen daraus etwas lernen, so wie du aus deinen eigenen Schwierigkeiten.

Jetzt habe ich dir doch so einiges gesagt …. folge deinem Herzen und es wird gut. Folge deiner eigenen Weisheit und alles wird gut.

Liebe

Pakhi

Der frühe Tod der Tochter

Liebe Pakhi,  meine geliebte Tochter, 25 Jahre, ist vor kurzem tot aufgefunden worden – bei ihrem Freund in der Wohnung  – mein Menschsein hat vollen Schmerz darin – zugleich – kann ich mit ihr gut kommunizieren –

Hab innige Bitte an Dich mir /wenn für Dich stimmig/ einige Zeilen zu schreiben – bezüglich aus der Materie raus sein – das heißt Tod. In Liebe

Liebe Freundin,

es ist der Abschied von einem geliebten Menschen, der schmerzt. Nicht der Tod.

Der Tod ist für den Sterbenden ein Übergang. Und wie ich hörte von Nahtoderfahrungen, auch ein schöner. Es ist schön, die Begrenzungen und Schwierigkeiten des Körpers und des Lebens loslassen zu können und wieder neu anzufangen, wohin es einen in einen neuen Körper treibt.

Ihre Tochter hat den Tod bestimmt nicht als tragisch erlebt. Im Gegenteil. Sie ist nun auf ihrer Reise zu neuen Erfahrungen, aus denen sie lernen kann.

Sie als Zurückbleibende haben es da schwerer. Sie müssen sich mit dem Thema Abschied befassen, mit Loslassen, mit einem Leben ohne den geliebten Menschen. Er hinterläßt ein Loch, das anscheinend nicht mehr zu füllen ist.

Versuchen Sie, sich damit anzufreunden, dass der Tod, auch der Tod Ihrer Tochter, nichts Schlimmes ist. Sie ist auf ihrer Reise, so wie Sie es sind. Alles was Sie tun können, ist, ihr alles Gute für ihre Reise zu wünschen und sie gehen zu lassen.

Eines Tages wird sich das Loch gefüllt haben. Wenn Sie statt der Trauer um sie, die Liebe für sie gefunden haben. Dann ist die Liebe die goldene Brücke, die Sie mit ihr verbindet, wo sie auch sein mag.

Einen lieben Gruß an Sie

Pakhi

Erheiterung

Liebe Pakhi welcher Witz gefällt dir heute am besten?

Der Himmel ist,
wenn die Engländer die Polizisten,
die Deutschen die Ingenieure,
die Italiener die Liebhaber,
die Schweizer die Organisatoren
und die Franzosen die Köche sind.

Die Hölle ist,
wenn die Deutschen die Polizisten,
die Engländer die Köche,
die Franzosen die Ingenieure,
die Italiener die Organisatoren,
und die Schweizer die Liebhaber sind.

Trauer über den überraschenden Tod der Mutter

Vor Kurzem starb meine Mutter im Alter von 79 Jahren völlig überraschend. So ganz habe ich den Verlust bis heute nicht verarbeitet und Trauer umgibt mich noch immer. Können Sie mir vielleicht einen Tipp geben wie ich damit am besten umgehe?

Das alles hat mir viel Lebensfreude genommen und viel Ärger mit meinen Schwestern wegen dem Erbe gebracht. Leider. Vielen Dank.

Lieber Freund,

gerne antworte ich auf Ihre Anfrage. Hier kommt meine Meinung dazu … bitte vergegenwärtigen Sie sich, dass ich nicht der Weisheit letzter Schluss bin. Ich plaudere nur ein wenig mit Ihnen, vielleicht ist das ein Tipp für Sie, vielleicht auch nicht:

1. Ihre Mutter ist mit 79 Jahren verstorben.

Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass niemand überraschend mit 79 Jahren stirbt, egal wie gesund er auch gewesen sein mag. 79 Jahre sind das Alter zum Sterben … es ist ganz normal, in diesem Alter sich auf den Weg in neue Gefilde zu begeben.

Ihre Mutter hat sich auf ihre Reise zu einem angemessenen Zeitpunkt begeben … das ist meine Sicht als ehemalige Altenpflegerin.

2. Natürlich kann der Tod überraschend kommen, aber das bedeutet nur, dass man sich noch nicht mit ihm auseinandergesetzt hat. Nicht nur mit 79 Jahren, jederzeit kann der Tod kommen – sind Sie darauf vorbereitet? Haben Sie sich damit auseinandergesetzt, dass von einem Moment zum nächsten alles vorbei ist?

Alle Ihre Beziehungen, alles was Ihnen wichtig ist, alles was Ihnen lieb ist … plötzlich von einer Sekunde zur nächsten vorbei ….

Mein Tipp ist, Sie lassen den Tod an sich heran … Bei der Frage :“Wie fühlt sich Sterben an – Meditationen dazu“ finden Sie vielleicht eine Meditation, die Ihnen zusagt und spielen Sie mit ihr. So kommen Sie langsam, langsam zu einem entspannten Verhältnis mit dem Tod – Ihrem eigenen und dem Ihrer Mutter – dem Phänomen Tod an sich.

Das ist wichtig, denn das ist die Voraussetzung dafür, dass Sie den Tod Ihrer Mutter willkommen heißen lernen.

Viele Hinweise rund um Meditation gibt es auch bei dem deutschen Magazin FindYourNose.com.

3. Es ist ganz natürlich, dass man es bedauert, dass seine Mutter den Körper verlassen hat und nicht mehr da ist. Wenn dieses Gefühl allerdings länger anhält, dann bedeutet das, dass etwas nicht vollkommen ist. Oder anders gesagt, etwas in der Beziehung von Ihnen zu Ihrer Mutter ist unerfüllt.

Ihre Mutter ist auf Ihrer Reise in neue Gefilde – das ist ein Grund, sich zu freuen. Sie ist auf Ihrem Weg zu neuen Erfahrungen. Freuen Sie sich für sie …. das wird auch ihr helfen, unbeschwert in ihr neues Dasein einzutauchen.Was Ihre unerfüllten Gefühle jedoch betrifft, da gibt es kein Problem.

Ihre Mutter ist irgendwo in dieser Existenz … und es gibt eine einfache goldene Brücke zu ihr: Die Liebe. Wenn Sie in Kontakt mit ihr gehen wollen, um ihr zum Beispiel nocheinmal Ihre Dankbarkeit von Herzen auszudrücken, dann geht das ganz leicht.

Öffnen Sie Ihr Herz …. lassen Sie Ihre Liebe und Dankbarkeit hinströmen zu ihr … es wird ankommen. Sie wird es empfangen. Liebe findet ihren Weg. Lassen Sie alles hinströmen zu ihr, was in Ihnen noch unerfüllt ist.

4. Und dann, wenn Sie alles gegeben haben, was Ihnen auf dem Herzen lag, dann wird die Trauer verschwinden. Verabschieden Sie sich von Ihrer Mutter. Mit dem Verstehen, dass wir auf dieser Erde nur kurz sind, wir sind alles Fremde, die für eine Weile miteinander leben und dann sich wieder trennen. So ist das für jeden. Auch für Sie und Ihre Mutter.

Auch für mich ist das so – mein geliebter Freund und ich, wir werden uns auch eines Tages trennen und jeder wird dann seines Weges gehen. In Schönheit und Freiheit. Und in unbeschwertem Lachen.

Das Problem der Anhaftung an geliebte Menschen ist nur, dass etwas unerfüllt geblieben ist. Sonst kann man sich mit leichtem Herzen trennen.

Lesen Sie ein wenig auf meiner Website Mysterium Meditation. Vielleicht bekommen Sie neue Anregungen, die Ihnen helfen, über Ihre Trauer hinwegzukommen.

5. Ärger mit den Schwestern um das Erbe:
Ärger bedeutet, dass man sich selbst verletzt. Er bringt nichts, man verwundet sich selbst und manchmal auch die anderen. Aber in erster Linie sich selbst. Entspannen Sie sich. Und was aus dieser gelassenen Entspannung heraus passiert, ist das Richtige. Nehmen Sie die Dinge leichter und spielerischer, dann verletzen Sie sich auch nicht.

Soweit meine Vorschläge.

Liebe

Pakhi

Schwierigkeiten beim Abschied von geliebten Menschen

Hallo Pakhi, ich habe mehr Angst vor dem Abschied von geliebten Menschen als vor meinem eigenen Tod. Wie kann ich lernen, mich zu verabschieden?

Liebe Freundin,

du verstrahlst deine Energie zu sehr an deine geliebten Menschen.  Vermutlich leidest du an etwas, das ich “ nicht die notwendige Vollständigkeit lassen“ nenne.

Ich erkläre es dir: Wenn ein geliebter Mensch stirbt, dann ist er auf seinem Weg in die Mysterien. Er geht diesen Weg alleine und völlig selbstverantwortlich. Niemand kann und – sollte auch nicht – ihm dabei helfen.

Er muss diesen Weg alleine gehen – und das ist seine ganze Würde des Lebens. Wir haben das Recht, unseren Weg so zu gehen, wie wir es wollen.

Nun kommst du und willst ihn vor dem Sterben retten. Das bedeutet, du versuchst, ihn in seiner Vollständigkeit nicht anzunehmen. Für ihn ist es richtig, was passiert, er hat es sich selbstverantwortlich herausgesucht – auch wenn dies sich dein Freund vielleicht nicht bewusst ist.

Lerne den anderen mit anderen Augen zu sehen. Als ganzes Wesen, das alles, was ihm passiert, initiiert hat. 

Und es hat seinen Sinn, zu sterben.

Frage dich einmal, was der Sinn ist – und du wirst verstehen, dass Sterben nichts Schlimmes ist.

Du kannst dich leichter von jemanden verabschieden, wenn du seine Verantwortlichkeit für sich selbst siehst. Dann liebst du ihn nur noch, und freust dich mit ihm, wenn er sich auf den Weg macht, wohin auch immer.

Dann lässt du ihn sein, wie er ist und tanzt mit ihm seinen Tanz des Lebens und des Todes. Aber du wirst nicht an ihm anhaften.

Einen anderen Aspekt möchte ich dir auch noch sagen: Wenn du dich zu sehr um andere kümmerst, dann fehlt dir dein Gefühl für dich selbst. Meditiere regelmäßig und du wirst langsam, langsam der Zuschauer von Allem.

Das wird dir auch helfen, entspannter mit deinen geliebten Menschen um dich herum zu sein.

Du kannst auf dem deutschen Magazin FindYourNose.com alles über Meditation finden. Stöbere dort ein wenig und der Einstieg in die Meditation wird dir leicht fallen.

Jetzt umarme ich dich

Pakhi

Was ist das Mysterium beim Sterben?

Liebe Pakhi, könntest du mir bitte erklären, was für dich Mysterium Sterben bedeutet? Danke

Liebe Freundin,

Mysterium Sterben bedeutet in einem erhobenen, ganzheitlichen Zustand zu sterben. Der Sterbende wird zum Höhepunkt des Lebens geführt: Seinen Tod. Er kann in Leichtigkeit den Tod annehmen und mit ihm gehen. Er wehrt sich nicht, kämpft nicht dagegen an.

Ein mysteriöser Tod entsteht durch Bewusstsein. Der sterbende Freund ist der Zuschauer des Geschehens. Er ist in Meditation.

Und er hat eine positive Grundhaltung gegenüber dem Geschehen. Das zeigt sich in einer freundlichen Haltung zum Tod, gerade weil er seinen Körper verlässt und auf eine Reise geht.

Der Sterbende ergibt sich völlig in das Mysterium des Todes.

Eine Welle der Liebe und Andacht entsteht.

Was ich sage, klingt hochtrabend, dabei ist es ein ganz einfacher Prozess. Eine positive Grundhaltung ist die Basis dafür. So kann sich der Sterbende für den Moment, und die Liebe öffnen, die da ist.

Liebe

Pakhi

Das Bereuen von Vergangenem

Liebe Pakhi, 96 Jahre bin ich alt …. der Tod kann jeden Moment kommen. Bereuen kommt immer wieder. Aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll – es ist vorbei und kann nicht geändert werden. Kannst du etwas dazu sagen? Vielen Dank.

Liebe Freundin,
in deinem Alter – wie in jedem Alter – ist es gut, sich mit dem Tod zu beschäftigen. Und das heißt immer auch mit dem Leben.

Wenn das Bereuen da ist, dass du früher jemanden etwas angetan hast …. das ist kein Problem. Denn du kannst im Hier und Jetzt einfach in die damalige Situation gehen und sie noch einmal durchspielen. Das ist der erste Schritt. Dadurch wirst du dir deiner Härte und Unbewusstheit bewusst.

Der zweite Schritt ist, dass du die Situation nochmal durchspielst, aber jetzt als eine bewusste, geläuterte Person. Strahle Liebe, Mitgefühl und Verständnis für dich und den anderen aus, soweit dir das möglich ist.

Vergiss nicht deine Liebe für dich selbst. Spiele die Situation noch einmal im Geiste durch.

Und dann sage von Herzen Entschuldigung. Drücke dein Bedauern aus. Der andere wird es verstehen und es wird ihn berühren. Vielleicht nicht bewusst, aber selbst wenn er seinen Körper schon verlassen hat, ist er noch irgendwo in dieser Existenz.

Und deine Entschuldigung wird zu ihm kommen. Sie wird etwas Schönes mit ihm machen.

Dann kannst du dich fragen, wie du die Situation wieder gut machen kannst. Du wirst etwas finden, im Hier und Jetzt. Vielleicht tanzt du einen Tanz, oder du singst ein Lied, oder du machst dem anderen oder seinen Verwandten ein Geschenk.

Wenn du allerdings etwas bedauerst, was du nicht getan hast, etwas, das du versäumt hast, dann tu es jetzt. Wenn es nicht mehr geht wegen deines Alters, dann mache es im Geiste. Spiele damit, koste es im Geiste aus, erfülle deine Sehnsucht.

Lass es so real erscheinen in deiner Vorstellung, wie es dir möglich ist. Gib dein Bestes. Aber bleibe bewusst dabei.

Wisse, dass du deine Sehnsüchte auch heute noch erfüllen kannst, wenn du sie auslebst. Je bewusster und wacher du dabei bist, desto eher fallen sie von dir ab.

Und folge deiner Wahrheit. Sie wird dich zu den richtigen Einsichten führen.

Mehr kann ich dir im Moment nicht sagen ….

Eine liebe Umarmung

Pakhi

Erheiterung

Hier kommt ein Witz, den ich gerne mag: 

Die Frau kam nach Hause und hatte einen neuen Hut auf. „Wo hast du diesen Hut her?“, fragte ihr Ehemann. 
„Von einem Schlussverkauf.“ 
„Kein Wunder, dass sie den loswerden wollten“, sagte er. „Mit dem Hut siehst du idiotisch aus.“ 
„Das weiß ich.“ 
„Warum in aller Welt hast du ihn dann gekauft?“, fragte er in scharfem Ton. 
„Das werde ich dir sagen“, sagte sie. „Als ich ihn aufgesetzt hatte und mich selbst im Spiegel erblickte, sah ich einfach zu blöd aus, um noch mit dem Verkäufer herumdiskutieren zu können.“

Wie überwinde ich Ängste?

Liebe Pakhi, oft bemerke ich, dass ich mich bei verschiedenen Gelegenheiten ängstlich zusammenziehe. Wenn ich eine aufregende Stelle in einem Film sehe oder wenn ich nur an meinen Chef denke. Was ist das? Haben meine Ängste etwas mit dem Tod zu tun? Kannst du mir helfen? Liebe Grüße.

Liebe Freundin,

wie gut du das bemerkt hast! Das ist toll, dass du es spürst, wenn du Ängste hast und dich zusammenziehst. So hast du schon fast die Lösung deines Problems. Aufmerksamkeit ist das Wichtigste.

Ja, das ist so: Wann immer du Ängste hast, tief drinnen ist das eigentlich eine Todesangst.

Wenn du wieder bemerkst, dass du dich angstvoll zusammenziehst, dann heiße den Tod willkommen, der sich nach dir streckt. Halte für einen Moment inne und begrüße deinen Tod.

Spiele damit, dass du jetzt stirbst. Du wirst sehen, dass dadurch deine Ängste verfliegen.

Wir haben alle Todesangst in uns. Die Frage ist, wie wir damit umgehen. Verdrängen wir sie? Oder lenken wir uns ab? Eine weitere Möglichkeit, sich nicht der Todesangst zu stellen, ist, sich zusammenzuziehen und zu Leiden ohne Hinzuschauen. All das lässt sie im Innern schwelen, bis sie spätestens im Tode aufbricht.

Daher ist es gut, sich ihr jetzt, gleich, zu stellen. Achte auf Anzeichen von Angst. Und wenn du sie bemerkst, dann siehe, dass du eigentlich Todesangst hast.

Und dann sage ja zum Tod.
Rufe jipiiihh
Deine Angst wird sich entspannen.

Du kannst auch üben, indem du Filme anschaust, die dir Angst machen. Es können ja Anfangs noch leichtere sein, wie zum Beispiel Tierfilme, in denen Löwen Zebras reißen.

Heiße deinen Tod willkommen und du wirst ein entspanntes, fröhliches Leben führen.

Alles Liebe

Pakhi

Organspende ja oder nein?

Liebe Pakhi, ich befürchte, dass durch eine Organspende und die damit verbundene Organentnahme der Frieden meines Sterbeprozesses gestört werden kann. Ist das eine berechtigte Sorge? 

Liebe Freundin,

so weit ich das beurteilen kann: Nein. Ich glaube nicht, dass eine Organspende den Frieden des Sterbeprozesses stört.

Die meisten Menschen werden unbewusst im Sterben und daher macht es gar nichts aus, wenn ein Organ entnommen wird.

Wenn du auf dem Weg von Bewusstheit, Meditation bist, dann kann dir die Organentnahme noch eine Hilfe sein, dich im Moment des Todes nicht mit dem Körper zu identifizieren.

Wenn du sehr fortgeschritten bist auf dem Weg der Meditation, das heißt, du bist nicht mehr mit dem Körper identifiziert, verbunden, dann haben sich subtile Schichten gebildet, die dein ganzes System, einschließlich Körper, umhüllen.

In so einem Fall würde ich kein Organ entnehmen lassen. Einerseits, weil es die Harmonie stören würde, und andererseits weil so ein hochschwingendes Organ wahrscheinlich sowieso von dem anderen Körper abgestoßen werden würde.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen geben

Liebe

Pakhi

Was bedeutet Ästhetik im Sterben?

Hallo Pakhi, was genau verstehst Du eigentlich unter Ästhetik beim Sterben? Liebe Grüsse.

Liebe Freundin,

für mich bedeutet Ästhetik eine überaus feinsinnige, lebendige und natürliche Schönheit. Es gibt nichts Destruktives darin, nicht einmal einen Hauch davon. Alles ist in Einklang mit sich und allem Anderen.

Alles ist über sensible Bahnen miteinander verbunden und bildet so eine lebendige Harmonie.

In Bezug auf das Sterben benutze ich das Wort ästhetisch, weil es für mich andeutet, dass im Sterben etwas da ist, was ich oben beschrieben habe. Eine überaus feinsinnige, natürliche, lebendige Schönheit, die niemals auch nur den Hauch von Negativität in sich trägt.

Alles ist in einem leichten und von Grund auf konstruktivem Zustand.

Ästhetik ist eine Lebensweise, eine Kunst. Sie ist kein Talent oder eine Fähigkeit, die dem einen bei seiner Geburt gegeben wurde und dem anderen nicht. Jeder kann sie entwickeln, jeder kann sie in sich wachsen lassen.

Diese besondere Leichtigkeit, die die Grundenergie der Ästhetik ist, steht im direkten Gegensatz zu allem, was so normalerweise in unserer Welt gelehrt wird. Daher gibt es auch nur wenig Ästhetik hier.

Man muss sie entwickeln, über konstantes Loslassen und Entspannen, über Vertrauen und Hingabe an die Existenz. Über Verstehen, was in Einklang mit allem ist und dieses fördern und leben.

In dem Moment, in dem du in Einklang bist mit der Existenz, bist du auch ästhetisch, egal wie es aussieht. Egal, wie du dich verhältst, du wirst ästhetisch sein.

Und Meditation ist der Schlüssel dafür. Je meditativer du bist, das heißt, je mehr du alles losgelöst um dich und in dir beobachten kannst, ohne anzuhaften an den Dingen, Menschen, Gedanken, Gefühlen, desto ästhetischer wirst du.

Denn so beginnt das, was immer da ist in dir – dein eigenes Licht zu leuchten.

Und das ist Ästhetik.

Ästhetisches Sterben bedeutet ein Sterben in Lebendigkeit und Meditation.

Einen lieben Gruß an dich
von
Pakhi

Erheiterung

Liebe Pakhi, jetzt wäre doch ein Witz angemessen, oder?

Na gut … hier ein weiterer meiner Lieblingswitze:

Die Reinmann Familie hat sich um den Abendbrottisch versammelt, als der junge Rüdiger Reinmann aufsteht, um eine Ankündigung zu machen.
„Ich möchte diese Gelegenheit nutzen,“ beginnt Rüdiger, „um euch allen zu erzählen, dass ich Hilda Herold heiraten werde. Sie ist das Mädchen von Gegenüber.“
„Was?“ schreit sein Vater, Herr Reinmann. „Ihre Familie hinterließ ihr kein bisschen Geld!“
„Das stimmt!“, keift Frau Reinmann. „Und sie hat keinen Cent gespart!“
„Von Fußball hat sie keine Ahnung!“ brüllt der kleine Reiner Reinmann.
„Sie ist verrückt!“ schreit die kleine Reinhilde Reinmann. „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so eine bescheuerte Frisur hat!“
„Das stimmt!“ brüllt Onkel Richard. „Und sie macht nichts anderes, als den ganzen Tag rumzusitzen und Schundromane zu lesen.“
„Und schau dir ihre Kleider an!“ schreit Tantchen Roswitha. „Ich habe noch nie jemanden mit so einem fürchterlichen Geschmack gesehen!“
„Das ist gar nichts!“ quietscht Oma Reinmann. „Ihr solltet das Makeup sehen, das sie sich aufs ganze Gesicht schmiert!“
„Das ist alles wahr“, antwortet Rüdiger ruhig, „aber sie hat einen großen Vorzug gegenüber uns allen.“
„Wirklich?“ schreit jeder. „Was ist es?“
„Nun,“ erklärt Rüdiger, „sie hat keine Familie.“

Tipps, wenn die Eltern im Pflegeheim sind

Liebe Pakhi, ich habe gelesen, dass du Altenpflegerin warst. Meine Mutter ist gerade in ein Pflegeheim gekommen, ich konnte sie nicht weiter zuhause versorgen. Sie ist nun bettlägerig. Was kann ich nun machen, um ihr zu helfen? Gibst du mir ein paar Tipps? Danke 

Liebe Freundin,

hoffentlich machst du dir keine Probleme damit, dass du deine Mutter ins Pflegeheim gegeben hast. Denn das ist die erste Voraussetzung für einen guten Aufenthalt von ihr im Heim.

Wenn du gelöst und frei mit deiner Entscheidung bist, dann hilfst du ihr, auch damit entspannt zu sein.

Hier meine Tipps:

1. Unterhalte dich mit der Pflegedienstleistung, der Stationsleitung und der Bezugspflegekraft. Sprich an, dass du für deine Mutter da bist, wenn es Probleme geben sollte. Sag, dass du auf sie achtest und wenn du einen Verbesserungsvorschlag bezüglich der Versorgung und Pflege hast, dann wirst du ihn weitergeben.

Und du bist offen für Anregungen von ihrer Seite.

2. Besprich mit den Pflegekräften die Vorlieben und Abneigungen, die Gewohnheiten deiner Mutter. Bitte darum, dass auch darauf geachtet wird, dass hier Änderungen möglich sind. Du selbst wirst auch aufmerksam sein.

3. Besuche deine Mutter so oft im Pflegeheim wie du magst. Achte auf ihren Allgemeinzustand, wie sie versorgt worden ist … ob sie gepflegt wird in einer fürsorglichen Weise. Falls das nicht so ist, dann besprich dies mit den Pflegekräften, bleibe immer freundlich und verständnisvoll für ihre schwierige Situation.

Wenn du präsent bist und zugleich kooperativ mit den Pflegenden bekommst du die meiste Unterstützung für deine Mutter.

4. Schaffe einen Raum der Ästhetik für deine Mutter. In dem Zimmer, in dem sie liegt, auch wenn es ein Doppelzimmer ist, kannst du Verbesserungen einbringen. Hänge ein schönes Bild auf, vielleicht einen Sonnenuntergang, auf den sie schauen kann.

Stelle sanfte Musik ein, die deine Mutter entspannt und bitte die Pflegenden, sie auch dann einzustellen, wenn du nicht da bist. Stelle eine Duftlampe auf oder zünde feine Räucherstäbchen an … lass dir etwas einfallen, was das Zimmer zu einem Tempel macht. Aber stelle nicht so viel hinein, weniger ist besser.

5. Wie gesagt, komme so oft wie du magst. Setz dich zu ihr und horche auf die Musik. Entspanne dich in ihrer Gegenwart. Folge deinen Impulsen, die euch beide entspannen. Wenn es deiner Mutter gut geht, dann lache ein bisschen mit ihr, mach es ihr leicht.

Ist sie belastet mit körperlichen und geistigen Problemen, dann setze dich zu ihr, sei still, beobachte deinen Atem und, wenn sie dafür offen ist, sage ihr, dass sie auch ihrem Atmen zuschauen kann. Geh mit ihrem Atem, sag: ein – aus – ein – aus … immer in einem ruhigen Ton.

6. Gehe auf sie ein, sei ihr ein Wegbegleiter zu den Gipfeln der Innerlichkeit, die sie erwarten. Am besten ist es, wenn du andachtsvoll und gelassen sein kannst in ihrer Gegenwart. Vermeide jede Art von Hektik oder Unruhe.

7. Vielleicht ist es auch gut, den Pflegenden Bescheid zu geben, dass sie bitte diese Stunde, in der du da bist, nicht stören.

Sei aufmerksam und liebevoll – und du wirst alles richtig machen.

8. Ich weiß nicht, ob deine Mutter Vegetarierin ist, ich nehme mal an, dass sie es nicht ist. Ich würde trotzdem mit der Leitung sprechen und darum bitten, dass sie nur einmal in der Woche Geflügelfleisch bekommt, vielleicht sogar nicht einmal das, das hängt von der Vorliebe deiner Mutter ab. Vegetarische Ernährung hilft, leichter und wohler zu werden, gerade im Alter.

Ansonsten lieber Ei-Produkte, Milch-Produkte, viel gekochtes Gemüse und Brei aus verschiedenen Getreidesorten mit Mus.

9. Es kann sehr schön sein, deiner Mutter das Essen zu geben. Lass dir ganz viel Zeit dabei, sei präsent, du brauchst nicht viel dabei reden. Gib ihr ganz ruhig das Essen, vielleicht kannst du auch ein bisschen etwas mitbringen, was sie gerne mag.

Nur ein bisschen. Etwas, das ihre Energien erhebt, wie ein Obstmus, von dir gekochtes Gemüse oder ein Schälchen Brei.

10. Finde etwas, das du zusammen mit deiner Mutter genießen kannst. Was deinen Besuch bei ihr zu deiner Freude macht. Sobald du spürst, dass es dich belastet, bei ihr zu sein, musst du etwas ändern.

Entweder du gibst einen Teil der Verantwortung an die Pflegenden ab und besuchst sie seltener, oder du veränderst etwas, so dass du gerne hingehst.

Sei darin kreativ. Und das Wichtigste ist wie gesagt, dass du Freude empfindest, bei deiner Mutter zu sein.

Im Moment fallen mir keine weiteren Tipps mehr ein … falls doch, dann schreibe ich es dir noch, ja?

Jetzt hoffe ich, dir ein paar kleine Anregungen gegeben zu haben.

Einen lieben Gruß
von
Pakhi

Lachen im Tod?

Liebe Pakhi, wie soll das gehen, dass man im Tod lacht? Das ist doch Quatsch, der Körper kann doch gar nicht mehr lachen … und ich habe auch noch nie gehört oder gesehen, dass ein Sterbender gelacht hat. Wie meinst du das? Love 

Liebe Freundin,

du hast recht – und so ist das auch nicht gemeint von mir, wenn ich sage, dass vor dem Verlassen des Körpers Lachen und Feiern geschieht. Auch ich habe noch keinen Sterbenden in dieser Phase lachen gesehen.

Ich meine auch nicht, dass der sterbende Freund lauthals loslacht in dieser Phase. Sondern es ist ein inneres Phänomen. Kurz bevor man aus dem Körper gezogen wird, kann man zutiefst glücklich sein.

Im besten Falle feiert man sozusagen sein Leben, das nun zum Höhepunkt kommt – der Flug ins Mysterium – so nenne ich es.

Richtiges Lachen kommt vorher als Sterbevorbereitung vor. Es ist sehr wichtig, dass der sterbende Freund sich dem Tod positiv stellt.

Das macht er, wenn er noch nicht so weit nach Innen gegangen ist, wenn er noch Kontakt mit seiner Umgebung hat. Dann ist das Lachen sehr hilfreich.

Und das auf vielen Ebenen:
Es löst die Ängste, lockert sowohl die Psyche als auch die körperlichen Blockaden auf. Es aktiviert den ganzen Menschen, lässt ihn seine Energie sammeln auf dem Weg zum Gipfel des Todes.

Wenn der Sterbende nicht zu sehr dagegen ist, helfen Witze und Lachen, mit der Herausforderung, die der Tod für jeden ist, gut umzugehen.

Doch das innere Lachen, stimmt schon liebe Freundin, vielleicht hätte ich es besser „Glückseligkeit“ nennen sollen …

Diese innere Freude und Glückseligkeit kann man bei meditierenden Freunden leicht wahrnehmen.

Jetzt schicke ich dir einen lieben Gruß

Pakhi

Der Sterbebegleiter als Freund?

Liebe Pakhi, da ist eine Frage aufgetaucht: Du sagst, dass man bei einem Sterbenden besser ein Freund als ein Verwandter sein soll. Ich verstehe diesen Ausspruch von dir nicht.

Was meinst du damit? Was ist so schlimm daran, dass ich das Kind meiner Mutter bin und als ihre Tochter sie auch im Sterben begleiten will? Einen Gruß

Liebe Freundin,

das stimmt. Ich sage, dass es besser ist, wie ein Freund zu sein, an Stelle einer Familienangehörigen.

Das hat folgenden Grund: Wenn du von der Sterbenden als deiner Mutter sprichst, und dich auch so auf sie einstellst, dann bringst du sie in Probleme.

Denn im Sterben verlieren wir alle Bindungen. Unsere Energien ziehen sich aus der bisher gewohnten Welt nach Innen. Und wir sind nur noch auf diesen kommenden, mysteriösen Moment ausgerichtet, bei dem wir unseren Körper verlassen.

Deine Mutter ist dann nicht mehr deine Mutter, sie ist das Wesen, das sie immer war und immer sein wird. Sie ist im Sterben nicht geformt in einer Weise, wie du sie kanntest, wenn du dich auf sie als Mutter beziehst. Sie verlässt dieses Leben, in dem sie deine Mutter war. Sie wird davon befreit.

Wenn du dich auf sie beziehst als Mutter, sie in alter Gewohnheit als Kind zu ihr sprichst, wie du das eben immer getan hast, dann förderst du ihre Identifikation mit dieser Rolle. Und die Bindung zu diesem Leben wird gestärkt.

Doch wenn du ihr in diesem Ablösungsprozess helfen wolltest, solltest du sie darin unterstützen, sich auf den Flug ins Unbekannte einzulassen.

Ziehe dein liebes Familienmitglied nicht hinunter in das Leben, das nun zu Ende geht. Sondern hilf ihr, alles loszulassen. Auch die Kinder, die sie so sehr liebte. Hilf ihr, voranzugehen, weiterzugehen, was auch kommen mag, wohin der Weg sie auch führt.

Versuche als Sterbebegleiter selbst frei zu werden von der Bindung an deine Mutter, lass sie los und siehe sie als jemanden, der nichts mehr mit dir zu tun hat. Nur die Liebe zwischen euch bleibt bestehen, sonst nichts.

Keine Erinnerungen, keine Anhänglichkeit, keine Erlebnisse binden euch mehr aneinander.

Ihr seid dann wie Freunde. Jeder geht seinen Weg. Eine gewisse Distanz liegt zwischen euch, doch auch eine freundliche Empathie und Liebe mit dem anderen.

Wenn du dich deiner Mutter gegenüber als Sterbebegleiter wie ein Freund verhältst, dann begleitest du sie auf ihrem Weg. Du vermittelst ihr nicht, dass du traurig bist, dass du sie als Mutter verlierst. Sondern du hilfst ihr, ihre Innerlichkeit zu leben.

Wenn ich sage, dass es besser ist ein Freund für einen Sterbenden zu sein, dann meine ich, dass Liebe, Freundlichkeit und Fürsorge im Raum sind. Der sterbende Freund wird von dir nicht alleine gelassen, sondern in seiner kommenden Ergebung in die Existenz gefördert.

Schaffe für deine Mutter einen Tempel, ein ästhetisches Ambiente. Setz dich zu ihr, sei still mit ihr – begleite sie. Genieße die Intensität des Moments.

Aber sprich nicht von vergangenen Erlebnissen. Sie sind vorbei und haben keine Relevanz mehr für sie.

Verstehst du, was ich meine?
Ich hoffe, ich konnte dir diesen Unterschied ein wenig vermitteln, was es bedeutet, sich wie ein freundlicher Sterbebegleiter zu verhalten und warum es besser ist, die alten Beziehungsmuster aufzugeben.

Ich schicke dir einen lieben Gruß

Pakhi

Erheiterung

Willste nicht mal was Lustiges reinsetzen?

Ok,

du hast völlig recht.

Hier kommt was Lustiges:

Das ist die Abschrift eines Funk-Gesprächs, das am 16. Oktober 1997 auf der Seenotfrequenz 106 in den Gewässern vor Finisterre stattgefunden hat. Kap Finisterre erhielt seinen Namen zu einer Zeit, als man es für das Ende der Welt hielt:

Spanier: „Hier spricht A 853, bitte drehen Sie 15 Grad nach Süd ab, um eine Kollision mit uns zu vermeiden. Sie fahren genau auf uns zu; Abstand zur Zeit: 25 Seemeilen.“
Amerikaner: „Wir empfehlen Ihnen, 15 Grad nach Nord abzudrehen, um die Kollision zu vermeiden „

Spanier: „Negativ. Wir wiederholen: Drehen Sie 15 Grad nach Süd ab, um die Kollision zu vermeiden.“

Eine andere amerikanische Stimme meldet sich: „Hier spricht der Kapitän eines Schiffs der Vereinigten Staaten von Amerika. Wir fordern Sie auf, 15 Grad nach Nord abzudrehen, um eine Kollision zu vermeiden.“

Spanier: „Wir halten das für nicht machbar und auch nicht für angebracht. Wir raten Ihnen, 15 Grad nach Süd abzudrehen, um zu vermeiden, mit uns zusammenzustoßen.“

Amerikaner, hörbar gereizt: „Hier spricht Kapitän Richard James Howard, der Kommandant des Flugzeugträgers USS Lincoln, von der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika, des zweitgrößten Kriegsschiffs der amerikanischen Flotte. Wir werden eskortiert von 2 Panzerschiffen, 6 Zerstörern, 5 Kreuzern, 4 U-Booten und zahlreichen anderen Begleitschiffen.

Ich empfehle Ihnen nicht, ich befehle Ihnen, unverzüglich Ihren Kurs um 15 Grad nach Nord zu korrigieren. Andernfalls sehen wir uns gezwungen, alle zum Schutz dieses Schiffes notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Also, bitte, gehorcht auf der Stelle und verschwindet von unserem Kurs!“

Spanier: „Hier spricht Juan Manuel Salas Alcantara. Wir sind hier zwei Personen. Wir werden begleitet von unsrem Hund, dem Proviant, zwei Kästen Bier und einem Kanarienvogel, der aber gerade schläft. Wir haben die Unterstützung der Funkstation ‚Cadena Dial de La Coruna‘ und verfügen über den Seenotrufkanal 106.

Wir haben keinen Kurs, da wir vom Festland aus sprechen. Wir sind auf dem Leuchtturm A 853 am Kap Finisterre an der galizischen Küste. Wir haben nicht den Schimmer einer Idee, welchen Platz wir in der Rangfolge der spanischen Leuchttürme einnehmen. I

hr könnt alle Maßnahmen ergreifen, die ihr für angemessen haltet, und machen, was euch einfällt, um die Sicherheit eures dämlichen Schiffs zu gewährleisten, das an unsrem Felsen zerschellen wird. Trotzdem empfehlen wir euch nochmals: Seid vernünftig und dreht 15 Grad nach Süden ab, um den Aufprall zu verhindern.“

Amerikaner: „O. K., erhalten, danke.“

Lebenslust statt Sterben?

Liebe Pakhi, wenn du sagst, dass ich mich dem Tod stellen soll – eigentlich will ich das gar nicht. Ich will lieber leben! Ich liebe das Leben. Ich will es nicht loslassen. Ich habe Lebenslust. Es gibt noch so viel zu entdecken, so viel zu erleben … Kannst du mir darauf was antworten? Einen Gruß an dich 

Tut mir leid lieber Freund, aber ich muss dir ziemlich hart auf deine Frage antworten.

Was ist das für ein Leben, das du so liebst und verteidigst? Hast du irgendetwas Wesentliches bisher in diesem Leben von dir erfahren? Weißt du, wer du bist, was dich ausmacht? Woher kommen deine Impulse? Was ist deine Lebensenergie? Was ist deine Natur, deine Natürlichkeit, was ist dein Potenzial?

Was ist Göttlichkeit? Was ist die Existenz? Wie sieht dein wahres Gesicht aus, das du vor deiner Geburt hattest? Bist du schon von der Existenz gesegnet worden? Hast du die Sicherheit, dass du auf dem richtigen Weg bist, in Einklang mit den Wegen der Existenz? Bekommst du bewusst mit, was du so den Tag über machst?

Nun, ich denke, du hast den Punkt verstanden. In diesem Leben, das du so toll findest, gibt es Vermeidungen, Zerstreuungen und dein Denken, das du, wie fast jeder andere auch, rauf- und runternudelst.

Ok, es gibt noch einen positiveren anderen Aspekt bei dir, aber auf den gehe ich erst später ein.

Was du Leben nennst, ist ein Hin- und Herdriften, von einer Sensation zur nächsten, von einer Sehnsucht zur nächsten. Ohne Bewusstheit, ohne Tiefe, ohne Sensitivität, ohne Verstehen ist dieses Leben eine einzige Katastrophe.

Ohne das Wissen, dass der Tod etwas Freudiges, Schönes ist, wird dein Leben immer von Ängsten, Panik und Chaos erfüllt sein.

Da fällt mir eine Übung ein für dich, die dir vielleicht den Unterschied klarmacht: Stelle dich darauf ein, dass du nur noch sieben Tage leben wirst. Nach sieben Tagen um 12:00 mittags wirst du sterben.

Diese Übung ist sehr realistisch. Denn genauso kann es passieren, jeden Moment kann der Tod an deine Türe klopfen. Vielleicht wirst du überfahren, oder dein Flugzeug stürzt ab oder … was weiß ich, wie du sterben wirst …

Lass dich auf diese Vorgabe wirklich ein – und schau, was mit dir passiert. Ob du dann immer noch die gleichen Sachen machen würdest, die gleichen dummen Abenteuer suchen würdest, die gleichen Leute zum Quatschen treffen würdest, auf der Suche nach einer Freundin wärst … du hast nur noch sieben Tage Zeit, alles Wichtige zu begreifen!

Mal sehen, ob dir diese Übung Erkenntnisse bringen wird. Ob sie dir aufzeigt, was es bedeutet, in Einklang mit deinem wirklichen, tiefen Leben zu sein und damit auch in Einklang mit deinem Tod zu sein.

Ein bewusster Mensch lebt so, als würde er jede Zehntelsekunde sterben. Er hat eine tiefe Wahrnehmung und kann so überhaupt erst einmal all das schätzen, was das Leben ihm bietet.

Bei den Zenmeistern heißt es: Ein bewusster Mensch isst, wenn er isst, schläft, wenn er schläft und geht, wenn er geht. Das ist alles.

Und ich sage dir: Das ist das wahre und tolle Leben! Etwas mit äußerster Achtsamkeit, Ästhetik und Bewusstheit zu tun, das ist ein solcher Genuss! Das ist ein solches Glück! Das ist eine solche Erfüllung! Das ist das Leben, das jeden Moment vergehen kann und doch ist man erfüllt.

Osho spricht viel davon, dass ein bewusster Mensch wie „Zorba der Buddha“ lebt. Das ist ein ganz neuer Ansatz, gab es doch früher einerseits die Hedonisten und andererseits die Mönche, die auf der Suche waren. Und da war eine starke Trennung zwischen ihnen.

Osho hat diesen neuen, rebellischen Ansatz: Sei ein Mensch, der das Leben liebt und es genießt. Und zugleich sei auch bewusst und auf der Suche nach dem, was dich im Innersten ausmacht.

Lieber Freund, ich erzähle dir das, weil ich weiß, dass du den Zorba sehr gut lebst. Du bist in gewisser Weise der perfekte Zorba. Aber dir fehlt etwas Wesentliches, von dem ich dir hier erzähle: der Buddha.

Ohne Tiefe, ohne Bewusstheit, Achtsamkeit, Sensitivität, ohne Meditation wird dein Leben hohl sein. Wende dich dem Tod zu, heiße ihn von Herzen willkommen, und du wirst zum Zorba dem Buddha .

Eine liebe Umarmung
Pakhi

Ausströmende Negativität des Sterbenden im Tod?

Liebe Pakhi, du sagst, dass du die ausströmende Negativität einiger Sterbender fürchtest – das hat mich ein wenig ängstlich gemacht. Es ist sehr ehrlich von dir. Und da ist vielleicht auch was dran. Ich wünsche dir viel Erfolg, alles Liebe 

Liebe Freundin,

das ist ein Missverständnis. Ich fürchte die Negativität nicht, denn ich kann damit umgehen. Sie ist da und daher rate ich dir, aufmerksam auf sie zu sein.

Wenn ein geliebter Freund stirbt, ist es sicherlich angemessen, wenn du dich zu dem Sterbenden setzt. Was immer geschieht, das Wichtigste ist, dass du dein Herz nicht verschließt.

Doch sei dir bewusst darüber, dass die negativen Denkmuster des sterbenden Freundes, und auch wenn er schon verstorben ist, sich verströmen und einen Wirt suchen. Das hat nichts speziell mit dem sterbenden Freund zu tun, das ist immer so.

Diejenigen, die schon im Leben gelernt haben, ihre Negativität durch Zuschauen und Bewusstheit aufzulösen, die verströmen im Tod Frieden und Glückseligkeit. Da ist keine Gefahr gegeben. Doch diejenigen, die unbewusst über ihr Denken und Gefühle waren, entlassen ihre angesammelten Gefühle und Denkmuster.

Und die wirken sich negativ auf dich aus – und zwar gerade, wenn es sich um ein Familienmitglied handelt, denn du bist dann schon sehr eingestimmt auf diesen Menschen.

Wenn du nun in so eine Situation kommst, dass ein geliebter, unbewusster Freund stirbt, dann folge deinem Herzen. Sei dir der Gefahr bewusst und folge deinem Herzen.

Das ist alles, liebe Freundin. Wenn du es nicht vermeiden kannst oder willst, aus welchen Gründen auch immer, bei einem sterbenden und verstorbenen Freund zu sein, dann vertraue dir selbst.

Du weißt jetzt um die Gefahr dabei. Sei einfach achtsam auf dich, wie du dich fühlst. Wenn irgendwas nicht stimmt, dann verlasse den Raum … und komm wieder, wenn du den Impuls dazu hast.

Und falls du später bemerkst, dass du wie der verstorbene Freund denkst oder handelst, dann erinnere dich daran, dass du nur seine Denkmuster übernommen hast.

Und schon ist es vorbei.

Liebe Freundin, ich danke dir, dass ich das klären durfte. Denn es geht nicht darum, sterbende Freunde zu meiden. Es geht darum, sich der Gefahr bewusst zu sein, das ist alles.

Und dann mit einem liebenden Herzen sich so zu verhalten, wie es am besten ist. In Liebe für deinen Freund und in Liebe für dich selbst.

Nun umarme ich dich herzlich

Pakhi

Leben und Tod – das Gleiche?

Liebe Pakhi, diese Frage hat mich gerade beschäftigt: Wenn du im Tod diesen tiefen ekstatischen Zustand erlebst, ist das vielleicht gar nicht der Tod, sondern nur das intensive Leben? Vielleicht verwechselst du das und hältst das für den Tod, was eigentlich das Leben ist?

Lieber Freund,

deine Frage klingt kompliziert … aber sie ist ganz einfach zu beantworten:

Genau! Genau so ist es. Wie du es sagst. Der wunderbare Zustand des Todes ist eigentlich das Leben. Eigentlich könnten wir immer diesen wunderbaren Zustand erfahren, denn er entspricht dem Leben.

Insofern stimmt es: Leben und Tod sind beides das Gleiche. Es gibt keine Trennung zwischen ihnen. Sie sind ein Phänomen, oder ich könnte auch sagen, es gibt nur diese intensive, stille, überfließende, segensreiche und mysteriöse Energie. Sie ist da, wo immer wir auch sind.

Himmel und Hölle sind immer da …

Der Himmel bedeutet einfach, die Liebe annehmen zu können. Wir öffnen uns für das, was da ist, denn der Himmel der Liebe und der Erhebung ist immer da.

Die Hölle erschaffen wir uns selbst, weil wir uns nicht verzeihen können aus unserem Missverständnis heraus, doch die Liebe und die Glückseligkeit ist immer da. Wir brauchen sie nicht zu erschaffen, sie sind da.

Es ist eine Frage des sich für sie Öffnens. Fühlen wir uns bereit, das Glück an uns heranzulassen, ja wollen wir uns ihm ergeben?

Das können wir am besten, wenn wir uns schon im Leben total darauf eingestellt haben. Auch deshalb meinte ich, dass diese Zuwendung zu Konstruktivem, Kreativem, Natürlichem so entscheidend ist. Wir stellen uns mehr und mehr darauf ein und können uns mehr und mehr in dessen Gegenwart entspannen und es feiern.

Eine feiernde Haltung ist die beste Vorbereitung, sich dem Himmel (oder auch dem Tod), dem Mysterium ergeben zu können.

Wenn wir verstanden haben, dass unser Ich-Gefühl es ist, das uns immer wieder vom Himmel (oder auch vom Tod) abbringt, dann lernen wir langsam, es zu lassen.

Die Existenz tanzt immer, sie feiert immer. (Diese intensive Lebensenergie ist immer da, so wie du es sagtest …)

Doch wir können nicht sehr oft mitgehen, nur gelegentlich haben wir Momente, in denen wir offen sind für die Glückseligkeit. Unsere Härte, unsere Schale, unser Denken, dass wir es besser wissen, hindert uns daran, mehr und mehr sich dem Fluss der Existenz hinzugeben.

In uns ist eine Meinung, dass wir uns zusammenreißen müssen, dass wir unseren Mann stehen müssen, dass wir überlegen sein müssen, um zu überleben.

Im Himmel sind wir, wenn wir uns entspannen, wenn wir nachgeben und unser Ich-Gefühl nicht so wichtig nehmen. Es lassen können.

Ein tiefes Ja! zu allem was passiert, ist nötig und wir sind im Himmel (und auch im Tod). Jeden Moment.

Ja, lieber Freund. Du hast recht. Es ist das Gleiche. Der Himmel oder auch der Tod ist immer da.

Oder noch besser sollte ich sagen: Es ist immer Himmel und es ist immer Tod. Hihi, aber dass klingt schon wieder so kompliziert, obwohl ich es gar nicht so meine …

Und noch was: Vielleicht wäre es gut, wenn du ein wenig mehr Erfahrung sammeln würdest. Probier doch mal ein paar Meditationen, um dem Tod zu begegnen. In der Frage:“Wie fühlt sich Sterben an – Meditationen dazu“ findest du mehrere Meditationen, die auf den Tod vorbereiten.

Ich hoffe, ich habe deine Frage für dich genügend beantwortet.

Eine herzliche Umarmung

Pakhi

Die Vorbereitung auf den Tod einer geliebten Person

Liebe Pakhi, Wie kann ich mich am besten auf den Tod meines Vaters einstellen? Welche Vorbereitung bedarf es?

Mein Vater ist schon ziemlich alt und spricht immer ganz gelassen davon, dass er bald sterben wird. Ich komme damit nicht so leicht zurecht. Wie kann ich mich am besten damit abfinden / darauf einstellen?

Lieber Freund,

1. Sei glücklich darüber, dass dein Vater so leicht und gelöst mit dem Tod umgeht. Freue dich mit ihm.

2. Meines Erachtens ist es nicht so, dass du Probleme hast, dass dein Vater geht. Sondern du hast dich selbst wahrscheinlich noch nicht mit dem Tod beschäftigt, du stehst im Kampf mit dem Tod, du vermeidest ihn, hast vielleicht auch Angst vor ihm.

Du weißt nicht, dass auf deinen Vater etwas Schönes zukommt, sonst würdest du dich mit ihm freuen.

Es ist gut, das zu sehen. Sei dir einfach nur bewusst, dass du den Tod vermeidest … und es wird sich etwas ändern.

Vielleicht beginnst du plötzlich damit, dich selbst auf deinen Tod einzustellen. Es gibt viele Meditationen, wie man dem Tod begegnet … keine Angst, nichts Kompliziertes. Es ist ganz einfach … und zutiefst beruhigend, das versichere ich dir. Bei der Frage: „Wie fühlt sich Sterben an – Meditationen dazu“, findest du bestimmt eine Meditation, die dir liegt.

3. Stell dir vor, dein Vater geht auf eine Urlaubsreise nach Teneriffa. Hättest du da auch Schwierigkeiten, ihn loszulassen? Nein, du würdest dich mit ihm freuen, dass er so etwas Schönes vor sich hat. Dafür würdest du die Trennung zu ihm gerne in Kauf nehmen, wenn du dir sicher bist, dass er einen super Urlaub verbringen wird.

Es ist deine Unbewusstheit über den Tod, die dir solche Schwierigkeiten macht.

4. Ein weiterer Punkt ist, dass wenn du deinen Vater nicht loslassen kannst, das Folgendes bedeutet: Du warst zu wenig total in seiner Gegenwart. Du hast sein Dasein für selbstverständlich genommen in der Zeit, in der ihr zusammen sein konntet.

Und nun, da er geht, siehst du plötzlich, was du alles versäumt hast mit ihm; du siehst, dass vieles vorbei ist und nicht wiederkommt.

Daher empfehle ich dir, die letzten Tage so intensiv wie nur möglich mit deinem Vater zu verbringen. Erfülle deine Sehnsucht nach Nähe mit ihm – und du wirst ihn viel besser gehen lassen können.

Allerdings achte auch auf ihn und seine Bedürfnisse. Nerve ihn nicht. Denn im Sterbeprozess braucht dein Vater viel alleine Sein, viel Unbeschäftigtheit, um sich mit den existenziellen Prozessen, die geschehen, auseinander setzen zu können.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Hinweise für die Vorbereitung auf den Tod deines Vaters geben.
Einen Gruß an dich

Pakhi

Legale Sterbehilfe?

Hi Pakhi, Sollte die aktive Sterbehilfe legalisiert werden? Viele Menschen in Deutschland leiden an unheilbaren Krankheiten und „müssen Leben“, weil eine aktive Sterbehilfe in Deutschland nicht erlaubt ist. Es geht dabei um eine Art ärztliche legale aktive Sterbehilfe. Nicht darum, dass Familienangehörige diese Hilfe leisten.

Auch ist mir klar, dass vielen Ärtzen eine solche Entscheidung mehr als schwer fallen wird und dass nicht nur auf das Bitten eines Patienten gleich die „Todesspritze“ ausgepackt wird. Es gibt viele Patienten, die auf Grund einer nicht mehr therapierbaren Krankheit (Beispiel Krebs) nur mit sehr starken Medikamenten, wie z.b. Opium, Morphium am „Leben bleiben“, am Leben nicht mehr teilnehmen können und vor sich „hinsiechen“.

Sollte man diesen Patienten nicht ein „menschenwürdiges“ Ableben ermöglichen, wenn ein solcher Wunsch des Patienten besteht? „Vorbilder“ dazu bestehen, z.B. in der Schweiz, obwohl gesagt werden muss, das die Vorgehensweise bei „dignitas“ sehr umstritten ist. Mit lieben Grüßen 

Geliebter Freund,

für mich ist es ganz klar: Eine aktive Sterbehilfe ist absolut notwendig. Und sie sollte daher legalisiert werden.

Wenn sich jemand dazu entschließt, seinem Leben ein Ende setzen zu wollen … warum auch immer … dann entspricht das seinem Grundrecht. Er hat die Freiheit und das gute Recht, über sich entscheiden zu können.

Allerdings würde ich eine Vorbedingung machen: Jeder, der sterben will, ob er unheilbar krank ist, ob er alt ist, ob er verzweifet ist … jeder sollte vorher für etwa drei Monate, mindestens, das Sterben lernen.

So dass er friedlich, entspannt und gelöst gehen kann. So dass sein Tod ein schönes Phänomen wird. So dass sein Tod der Höhepunkt seines Lebens wird.

Er muss gelernt haben, zu sterben. Er muss gelernt haben, zuschauend zu bleiben im Tod, sich nicht mehr mit seinem Körper, seinem Denken und seinen Gefühlen zu identifizieren. 

Und er muss gelernt haben, sich dem Mysteriösen vertrauensvoll zu ergeben.

Das wäre meine Voraussetzung, damit jemand die Todesspritze auf seinen Wunsch hin bekommt.

Einen lieben Gruß 
von 
Pakhi

Trauer um einen verstorbenen Freund

Liebe Pakhi, über das, was du sagst, musste ich erst nachdenken .. finde ich das Sterben lustig? Nicht wirklich :-). Gerade letzte Woche ist meine Lieblings-Bedienung im Copy-shop, ein junger, 33jähriger Student mit kleinem Kind aus Kamerun, bei einem Basket-Ball-Spiel einfach gestorben ..

whowww .. das ist ja schon etwas Verrücktes .. an seinem Todestag hat er mich noch bedient .. und er war sehr sympathisch .. ja, dieses Leben und dieser Tod .. ja, die Trauer ist da … alles Gute, viel Glück und Zuwendung .. und bis dahin,

Leider weiß ich nicht mehr, liebe Freundin, in welchem Zusammenhang ich „lustig“ gesagt habe. So kann ich dir auch nicht speziell darauf antworten.

Aber was du über diesen jungen Mann schreibst … darum genau geht es, liebe Freundin. Das sind alte christliche Wege, zu trauern, wenn jemand seinen Körper verlässt. In meiner Weltsicht ist das alles ganz anders.

Die Welt ist ein Mysterium – warum jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt seinen Körper verlässt, weiß man als Außenstehender nicht.

Aber es ist keine Katastrophe!

Liebe Freundin. Eine völlige Neuorientierung in Bezug auf Tod und Trauer wäre hilfreich, für uns alle.

Dein Freund könnte wahrscheinlich auch entspannter seinen Weg in die Mysterien fortsetzen, wenn ihn nicht Leute wie du daran hindern würden, weil sie ihm nachweinen (tust du das?), statt ihm ein gutes Farewell von Herzen zu wünschen.

Lustig mit dem Tod umzugehen – warum nicht? Warum ihn schwer und ernst und bedrückend ansehen? Zu dem Schmerz und der Trauer aller Beteiligten beitragen? Was sich in dir daran sträubt ist deine christliches Konditionierung.

Nun, aber das ist verständlich – auch ich habe diese Prägungen noch ein wenig in mir und es bedarf der konstanten Aufmerksamkeit, sie zu überwinden, so tief geht sie.

Das ist der rebellische Ansatz von Osho: Alles zu feiern. Alles. Auch den Tod deines jungen Freundes. Give him a beautiful send-off.

Einen lieben Gruß an dich

Pakhi

Antwort von der Freundin:

Liebe Pakhi, jetzt muss ich richtig lachen! Du bist wirklich klasse!

Alles Liebe dir

Genügt ein Witz gegen die Todesangst?

Liebe Pakhi, Sterben mit Meditation und Lachen, das ist wunderbar – aber das funktioniert so nicht, wie ich es da von dir höre. Sagst du auch etwas für Leute, die schlicht Angst vor dem Tod haben? Da wird ja ein Witz nicht genügen? Herzlich

Lieber Freund,

jemand hat Angst vor dem Tod in zweiter Linie, weil ihm das Gesellschaft und Religion so eingeredet haben.

In erster Linie hat er nicht verstanden, dass er nicht der Körper ist, der stirbt … und um das zu verstehen, braucht er Meditation in seinem Leben.

Wenn du mich also fragst, ob ich auch etwas sage für Leute, die schlicht Angst vor dem Tod haben, dann sage ich dir: All die Antworten aus meinen Fragen zielen dazu ab, die Angst vor dem Tod loszulassen.

Ich will dabei helfen, eine völlig neue Sichtweise dem Tod gegenüber zu entwickeln; eben nicht die der Angst und Trauer, sondern die der Leichtigkeit und der Meditation. Jeder, der sich für meinen Ansatz öffnet, wird die Angst vor dem Tod verlieren – und Meditation finden.

Ich halte nichts von falschen Tröstungen, die den Status Quo bestätigen und die Ansichten der Gesellschaft und Religionen fördern.

Es ist an der Zeit, dass die Menschen die Wahrheit erfahren: Sie sind nicht der Körper, sie sind nicht die Gefühle, auch nicht die Ängste, sie sind nicht ihr Denken – sie sind nur der reine Zuschauer.

Und das ist der wahre Trost!

Vielleicht würde sogar ein Witz genügen … das weiß ich nicht … die existenziellen Wege sind eigenartig, vielleicht hilft bei einem bestimmten Individuum auch nur ein Witz über den Tod und er hat seine Angst verloren.

Um jemanden persönlich, also nicht über ein Buch, sondern im direkten Kontakt aus der Angst vor dem Tod zu helfen, bedarf es einer individuellen Herangehensweise. Da kann es sogar ein Witz sein, wie gesagt.

Oder vielleicht auch eine mitfühlende Umarmung von jemanden, der dem Tod über seine Meditation begegnet ist und der weiß, dass der Tod die größte Fiktion ist.

Das ist eine sehr individuelle Sache und der Wegbegleiter bedarf des großen Mitgefühls und Bewusstheit.

Aber eines ist klar: Die Lüge, dass der Tod etwas Schlimmes, Furchterregendes ist, werde ich nicht unterstützen. Das ist am Anfang bitter, am Ende aber süß.

Die Menschen müssen eben erst einmal lernen, das heißt, davon hören und es zumindest intellektuell verstehen lernen, damit sie sich dann für die Schönheit des Todes öffnen können. Es ist ein Prozess des Wachsens.

Es wird Zeit, dass die Leute dazu lernen.

Ich zumindest will meinen Beitrag dazu leisten. Und daher spreche ich aus meinen Erfahrungen über den Tod.

Und der ist nicht angstmachend, das kann ich dir versichern.

Einen lieben Gruß an dich
Pakhi

Antwort des Freundes:

Hallo, Pakhi,

danke für deine ausführliche Antwort. Wenn ich dich richtig verstehe, versuchst du, Osho`s Ansatz über das Sterben in die Praxis umzusetzen. Da sind wir uns einig und das ist auch unser Berührungspunkt. Das „wie“ ist sicher verschieden.

Denn es ist meiner Erfahrung nach ein langer Weg, nicht nur intellektuell, sondern  aus eigener Erfahrung zu wissen, dass man nicht der Körper ist. Ich bin da schlicht noch nicht…

Hier noch ein schönes Rumi-Gedicht: 
by Rumi

On the day I die, 
when I’m carried to the grave, 
don’t weep.

Don’t say: „He’s gone! He’s gone!“ 
Death has nothing to do with going away.

The sun sets and the moon sets, 
but they’re not gone. 
Death is a coming together.

The tomb looks like a prison, 
but it’s really release 
into Union.

The human seed goes down in the ground 
like a bucket into the well where Joseph is.

It grows and comes up 
full of some unimagined beauty.

Your mouth closes here 
and immediately opens 
with a shout of joy there.

Herzliche Grüsse