Wie der Himmel ohne Wolken

Wenn man nichts sieht,
wenn man in den Raum starrt,
wenn man dann mit dem Verstand den Verstand beobachtet,
zerstört man die Unterscheidungen
und erreicht die Buddhaschaft.

Tilopa

Zuerst können wir es am Himmel versuchen:
wir starren in die Leere des Himmels,
und werden uns gewahr,
dass er unendlich weit ist.

Wolken kommen,
aber wir schauen nicht auf sie.
Wir nehmen sie nicht wahr,
nur den unendlichen Himmel dahinter,
in dem sie auftauchen
und wieder verschwinden.

Unsere ganze Aufmerksamkeit
ist der Himmel.

Dann können wir gleiches mit unserem Verstand versuchen.
Die Gedanken sind wie die Wolken,
sie kommen und gehen.
Doch sie tauchen in unserem Zuschauen auf.
Und sie verschwinden wieder.
Nur das unendliche Zuschauen bleibt.

Wir sind nicht unsere Gedanken,
wir sind der Zeuge von ihnen.
Genau wie im Himmel mit den Wolken
lassen wir sie los
und identifizieren uns nicht mit ihnen.

Sie können unseren inneren Raum nicht färben;
er bleibt unberührt und frei.
Die Leere bleibt bestehen,
unendlich,
wie der Himmel im Außen.

Das ist Freiheit vom Verstand.
Die Unendlichkeit des Nicht-Denkens.
Der ungefärbte Himmel.
Der ewige Zuschauer.


„Meditation ist die bewusste Einsicht:
Ich bin nicht mein Denken.“

Osho

Gesang aus dem No-Mind
In Ehrerbietung an das Mysteriöse